Claus Schmiedel. Foto: dpa

Claus Schmiedel: Aus dem Naturschutz-Etat stehen jährlich sechs Millionen Euro zur Verfügung.

Oberndorf/Freudenstadt - Was eine Wanderung durch den Schwarzwald alles bewirken kann: Vom Wildsee am Ruhestein (Kreis Freudenstadt) mit Agrarminister Alexander Bonde (Grüne) zurückgekehrt, sagt SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel: »Der Nationalpark ist finanziert.«

Der Naturschutz-Etat wird innerhalb der Legislaturperiode jährlich um sechs Millionen und damit insgesamt von 30 auf 60 Millionen Euro aufgestockt. Ab 2015 würden diese sechs Millionen Euro in den Nationalpark Nordschwarzwald fließen, legte Schmiedel gestern im Gespräch mit unserer Zeitung dar. Bonde habe 5,8 Millionen Euro für das Projekt ausgerechnet, möglicherweise benötige der Park zudem eine Anschubfinanzierung. Ein geplantes Informationszentrum werde über den Hochbau-Etat finanziert.

Von der Heftigkeit des Widerstands vor Ort gegen einen Nationalpark zeigt sich der SPD-Politiker überrascht, rechnet aber mit einem Abflauen des Protests: »Das war bei der Einrichtung aller Nationalparks in Deutschland so. Das dauert, bis er da ist. Nach zehn weiteren Jahren ist das ausgeschwitzt.« Der Zuspruch von 100 Gemeinden des Naturparks Nordschwarzwald und die aktuelle NABU-Umfrage bestärken ihn.

Der Nationalpark verbinde den Naturschutz mit einer touristischen Attraktion, so Schmiedel: »Ein ›National Park Black Forest‹, verbunden mit einem ›Package‹ Daimler-Automuseum oder Ähnlichem verschafft uns Besucherströme aus Amerika.«

Deutsche Säge- und Holzindustrie und Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR) sehen das anders: Die Wirtschaftlichkeit vieler Betriebe stehe auf der Kippe.