Manuel Faißt konnte in Oslo nicht wie gewohnt beim Springen glänzen. In der Loipe lief es besser. Foto: /Daniel Karmann

Der Baiersbronner Manuel Faißt hatte in Oslo Probleme mit der Schanze. Zwei Deutsche liefen aber aufs Podest

Vinzenz Geiger ließ seinen Freund Julian Schmid auf den letzten Metern eiskalt stehen, dann hüpften die Zimmerkollegen gemeinsam auf das Podest: Der „Oberstdorf-Express“ hat auch am Holmenkollen in Oslo mit den Rängen zwei und drei eindrucksvoll zugeschlagen. Nicht zu stoppen war aber Kombinierer-Dominator Jarl Magnus Riiber, der in seiner norwegischen Heimat die Weltcupsiege Nummer 54 und 55 feierte.

Jarl Magnus Riiber „unglaublich“

„Zweiter und Dritter, das fühlt sich wie Erster und Zweiter an. Riiber ist auf dieser Schanze einfach unglaublich gut“, sagte Olympiasieger Geiger. Auch Schmid, am Samstag wie schon bei der WM in Planica Zweiter hinter dem überragenden Riiber, war rundum zufrieden: „Vinzi und ich auf dem Podest, das ist genial.“

Geiger „klaute“ seinem Freund Schmid aber auch 20 Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup. Dort führt nun der Österreicher Johannes Lamparter, der am Sonntag Sechster wurde, mit 1325 Punkten klar vor Schmid (1179) und Jens Luraas Oftebro (Norwegen/1173). Die letzten zwei Wettkämpfe finden am 25./26. März in Lahti statt.

Routinier Eric Frenzel belegte am vorletzten Wochenende seiner Karriere die Plätze 15 und 24. Stark präsentierte sich auch Jakob Lange, der am Sonntag als Achter das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere verbuchte. Entsprechend zufrieden war der scheidende Bundestrainer Hermann Weinbuch: „Das war richtig stark. Mit zwei Podestplätzen ist es optimal gelaufen.“

Manuel Faißt beißt sich die Zähne aus

Gar nicht mit der Schanze in Oslo zurecht kam der Baiersbronner Manuel Faißt. Am Samstag musste er von Platz 28 in die Loipe, nachdem er auf der sehr schwer zu springenden Schanze nur 106,0 Meter weit gekommen war. Zum Vergleich: Riiber sprang mit 134,5 Metern Bestweite. Mit 4:23,0 Minuten Rückstand auf Sieger Riiber belegte er am Ende den 22. Platz. Am Sonntag lief es sogar noch schlechter: Aussichtslos auf Platz 37 nach dem Springen (104,0 Meter/Bestweite Franz-Josef Rehrl 132,5) musste Faißt mit dem 28. Platz vorliebnehmen. Allerdings verbesserte er sich durch die neuntbeste Laufzeit noch einmal deutlich, hatte am Ende aber doch 3:39,4 Minuten Rückstand.

Obwohl noch ein Weltcup in Lahti ansteht, nutzte Bundestrainer Weinbuch noch einmal die Gelegenheit, um zu verdeutlichen, dass nach 27 Jahren „Regentschaft“ die Zeit gekommen ist, den Trainerstab weiterzugeben: „Da sind bestimmte Abnutzungserscheinungen zu erkennen. Mein Gefühl sagt mir, dass ich bei den Jungs nicht mehr die hundertprozentige Überzeugung gewinnen kann.“ Er will aber sein Wissen nach wie vor weitergeben und strebt eine Trainerstelle beim Nachwuchs an.