Nedzad Plavci (Mitte) – hier im Halbfinale gegen Donaueschingen – ist heiß auf das Endspiel gegen den 08. Foto: Sigwart

SBFV-Pokal: Gefühle des Ex-08-Torjägers Nedzad Plavci. Pressekonferenz in Freiburg. Mit Interview

Dienstag, 15.30 Uhr: Vier Tage vor dem Pokal-Hit stehen sich in der Freiburger SBFV-Geschäftsstelle die Protagonisten schon einmal Auge in Auge gegenüber. Beim Rededuell geht es überaus freundlich zu. Dies wird am Samstag (16.15 Uhr) auf dem Pfullendorfer Rasen anders sein.

Für den früheren Villinger Torjäger Nedzad Plavci ist das Pokalfinale am Samstag in Pfullendorf ein "ganz besonderes Spiel". Heute spielt der 30-Jährige erfolgreich für Villingens Gegner 1. FC Rielasingen/Arlen. Für ihn ist es das dritte Endspiel. Einmal (2016 in Offenburg) gewann er bisher – mit dem FC 08 – den Cup. Kurz vor dem Finale gewährt Nedzad Plavci Einblicke in seine Gefühlswelt.

Herr Plavci, im vergangenen Jahr gab es einen großen Vertragswirbel vor Ihrem Wechsel vom FC 08 nach Rielasingen. Hängt da irgendetwas noch nach?

Nein, aber ich habe daraus gelernt. Nie wieder werde ich so eine wichtige Entscheidung so überhastet treffen. Ich muss zugeben, dass ich in den ersten Spielen für Rielasingen schon einen großen Druck verspürt habe. Nach dem ganzen Hick-Hack musste ich ja mit guten Leistungen zurückzahlen.

Sie sprechen von einem für Sie "ganz besonderen" Pokal-Endspiel.

Natürlich. Mit dem FC 08 Villingen habe ich meine bis jetzt erfolgreichste Zeit in meiner Laufbahn erlebt. Es bestehen weiterhin noch gute Kontakte zu einigen Ex-Teamkollegen.

Was sind die Stärken Villingens?

Da sehe ich vor allem die Qualität und das hohe Tempo im Umschaltspiel.

Was können Sie alles mit Ihrer Mannschaft am Samstag in die Waagschale werfen?

Wir können mit viel Ballbesitz und Geduld erfolgreich spielen. Und wir sind torgefährlich. Dies haben wir in der Verbandsliga gezeigt. Einiges davon wollen wir mit ins Finale nehmen.

Welche Faktoren können das Endspiel entscheiden?

Ich bin mir sicher, dass beide Teams mit viel Respekt – und auch mit einer gewissen Nervosität – ins Spiel gehen. Die Mannschaft, die diese beiden Aspekte schnell beiseite legen kann, wird dann im weiteren Spielverlauf im Vorteil sein.

Und wie würden Sie einen Treffer von Ihnen bejubeln?

Aus Respekt viel mehr innerlich. Bei einem Torjubel halte ich mich etwas zurück.

Was ist wichtiger für Sie – der Pokalsieg oder der Aufstieg mit Rielasingen in die Oberliga?

Der Oberliga-Aufstieg wäre für den Verein und für die Region noch einen Tick wichtiger, weil er noch nachhaltiger sein wird.

Fragen von Gunter Wiedemann und Michael Bundesmann

Pressekonferenz in Freiburg

Der gläserne Pokal auf dem Stehpodest, der Spielball gut einen Meter daneben. Die Protagonisten wagen schon einmal einen ersten Blick, am Samstagabend wollen sie den Cup dann in den Händen halten.

Die Rielasinger Oliver Hennemann (Sportvorstand) und Dennis Klose (Spielführer) sowie die Villinger Arash Yahyaijan (Sportvorstand), Jago Maric (Trainer) und Benedikt Haibt (Spielführer) haben also in der Schwarzwaldstraße 185 a das Objekt der Begierde schon im Visier.

Christian Dusch (SBFV-Vizepräsident, Verbandsspielausschuss-Vorsitzender) wagt natürlich keinen Tipp, hat aber einen großen Wunsch: "Viele Tore, dann haben wir viel Präsenz bei der Fernseh-Liveübertragung", hofft Dusch zudem auf eine gute Zuschauerzahl. Rund 1300 Karten sind bisher verkauft.

Klar, dass beide Finalisten in Pfullendorf auch auf die eigenen Fans setzen. "Wir haben bekanntlich eine große Fanschar", freut sich Oliver Hennemann schon auf die Unterstützung der Rielasinger Anhänger. "Auch ich glaube, dass uns sehr viele Fans am Samstag unterstützen werden", hoffen Benedikt Haibt und Jago Maric, dass in der Geberit-Arena für den FC 08 Villingen Heimspielstimmung herrscht.

Positiv aus Sicht des Oberligisten – alle Spieler sind fit. "Auch Damian Kaminski kann spielen", freut sich Jago Maric, dass er personell aus dem Vollen schöpfen kann. Nicht ganz so gut sieht es beim Verbandsliga-Spitzenreiter aus. "Bei uns sind noch einige Spieler angeschlagen", gibt Hennemann preis.

Der Rielasinger sieht zwar die Villinger als Oberligist in der Favoritenrolle, "doch natürlich wollen wir den Cup in die Höhe stemmen". "Wobei der Aufstieg in die Oberliga für uns schon Priorität hat", verweist Kapitän Dennis Klose auf die Bedeutung des schon lange ersehnten Aufstiegs in die Oberliga. "Dieser wäre auch für unsere Region sehr wichtig."

Apropos wichtig. Natürlich wissen die Verantwortlichen beider Vereine auch, dass am Samstag finanziell viel auf dem Spiel steht. Während der SBFV-Pokalsieger durch die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals mit Einnahmen in Höhe von etwa 115.000 Euro rechnen darf, bleiben dem Verlierer rund 8000 Euro.

Übrigens – das SBFV-Endspiel wird am Samstag nicht komplett im ARD-Livestream zu sehen sein, sondern nur in Einblendungen im Rahmen der Endspiel-Konferenz, die über den ganzen Tag läuft.

Der Spielleiter des Finals ist David Schmidt (Jahrgang 1989). Der Oberliga-Referee pfeift für den SV Ortenberg (bei Offenburg). An seiner Seite stehen in Pfullendorf am Samstag Najib Nasser (1987/SV Rust) und Nico Gallus (1995/ASV Nordrach). Vierter Offizieller ist Stefan Ebe (1994/FC Kluftern). Bis auf Schmidt sind alle drei anderen Unparteiischen als Schiedsrichter in der Verbandsliga im Einsatz. Dazu assistieren sie in der Oberliga.