In Schabenhausen lassen Reiter die Haufen ihrer Pferde einfach auf den Wegen liegen. (Symbolfoto) Foto: © Dagmar Gärtner – stock.adobe.com

Großer Ärger über Hinterlassenschaften auf Straßen und Wegen. Ortschaftsräte fordern Steuer.

Niedereschach-Schabenhausen - Jeder Hundebesitzer zahle Hundesteuer. "Wieso kommen die Pferdebesitzer eigentlich gänzlich ungeschoren davon, obwohl deren Lieblinge die größten Haufen auf Geh- und Radwegen hinterlassen?"

Absolut unverständlich ist das für Gemeinderat Jörg Freund. Er brachte das Thema in der jüngsten Ortschaftsratssitzung zur Sprache. Wenn er sich auf das Rad setze, müsse er auf den Wegen um Schabenhausen regelmäßig Slalom um die Pferdeäpfel fahren. Pferdebesitzer würden keinen Cent Steuer zahlen. Sie ließen die riesigen Haufen ihrer Pferde einfach auf den Wegen liegen, die sie sogar verbotenerweise als Reitweg benutzen. "Und da wir ja inzwischen in Schabenhausen mehr Pferde als Hunde haben, sollte man sich doch wirklich mal Gedanken über eine Pferdesteuer als zusätzliche Einnahmequelle machen", forderte Freund.

Einem Appell an die Pferdebesitzer, die Hinterlassenschaften ihrer Pferde wegzuräumen, möchte er sich gerne anschließen, so Bürgermeister Martin Ragg. Was jedoch eine Pferdesteuer betreffe, so müsste man sich erst erkundigen, ob es in anderen Gemeinden bereits solche Überlegungen in Sachen Pferdesteuer gebe.

Im Winter werden gefrorene Bollen zur Gefahr

Auf volle Zustimmung stieß Jörg Freund mit seiner Forderung beim Ratskollegen Jürgen Staiger: "Wenn ich als Landwirt mal Mist verliere, dann schicken sie mir die Polizei hinterher", schimpfte er. Auch er habe es satt, immer Slalom und die Pferdehaufen herum fahren zu müssen. Und im Winter, da sei das sogar eine regelrechte Waffe auf Straßen und Gehwegen: "Wenn die Bollen anfrieren, dann ist das, wie wenn einer einen Steinbrocken auf die Straße wirft." Abschließend beschwichtigte Bürgermeister Martin Ragg. Die einzige Möglichkeit, die Pferdebesitzer zur Rechenschaft zu ziehen, sei, die Verschmutzungen mit Ort und Zeit zu dokumentieren, dann habe man eine rechtliche Handhabe, gegen die Missstände vorzugehen.