Die Vandalen, die die Asylbewerberunterkunft in Niedereschach heimgesucht haben, wurden ermittelt. Foto: Eich

Nach fremdenfeindlichem Angriff auf Flüchtlingsheim: Polizei ermittelt vier Tatverdächtige aus rechtem Milieu.

Niedereschach - Nachdem im März Vandalen die Asylbewerberunterkunft in der Niedereschacher Steigstraße heimgesucht hatten, ermittelte die Kriminalpolizei jetzt vier Tatverdächtige aus dem rechten Milieu. Sie stammen aus der Region.

Beamten der Kriminalpolizeidirektion in Rottweil gelang es laut Mitteilung des Polizeipräsidiums Tuttlingen, drei Männer sowie eine Frau zu ermitteln, die dringend verdächtig sind, in der Nacht vom 18. auf den 19. März in der Steigstraße eine Asylbewerberunterkunft beschädigt zu haben. Derzeit sind rund 15 Flüchtlinge in dem Gebäude untergebracht.

Der 30-jährige mutmaßliche Haupttäter soll bei dem Vorfall durch ein zu Bruch gegangenes Fenster auch in das Gebäude eingedrungen sein. Zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit den Bewohnern kam es jedoch nicht. Als sich eine Nachbarin bemerkbar machte, liefen die Täter davon. Bei Wohnungs- und Fahrzeugdurchsuchungen konnten die Fahnder Beweismaterial sicherstellen. So fanden sie bei den 24, 30 und 31 Jahre alten Beschuldigten Propagandamaterial zum Thema Asyl sowie die NS-Zeit verherrlichende Gegenstände.

Gegen eine 36-jährige Frau, die nach bisherigem Erkenntnisstand ebenfalls dringend verdächtigt wird, an den Tathandlungen beteiligt gewesen zu sein, wird ebenfalls ermittelt. Den mutmaßlichen Tätern wird Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch vorgeworfen.

Im Rahmen solcher Ermittlungsverfahren werde auch regelmäßig überprüft, ob weitere Straftatbestände vorliegen, wie zum Beispiel wegen "Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen", erläuterte Polizeisprecher Michael Aschenbrenner auf Anfrage. Aufgrund der Vorgehensweise der Verdächtigten sowie der bei ihnen aufgefundenen Beweismittel bestehe der dringende Verdacht einer politisch motivierten Vorgehensweise.