Ob als Solisten oder gemeinsam in verschiedenen Rollen: Bei Thomas Moser und Frank Blom reiht sich Pointe an Pointe und das Publikum lacht Tränen. Fotos: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Musikverein Fischbach feiert mit der Villinger Kumedie sein 90-jähriges Bestehen

Zu seinem 90-jährigen Jubiläum hat sich der Musikverein Fischbach (MVF) etwas Besonderes einfallen lassen.

Niedereschach-Fischbach. Statt zünftiger Blasmusik verbunden mit einem Festakt gönnte sich der Verein zusammen mit vielen Gästen in der gut besuchten Bodenackerhalle einen überaus humorigen Abend mit der Villinger Kumedie, die ebenfalls ein Jubiläum – das 20-jährige Bestehen – feiert und dazu unter dem Thema "Die Welt ist bekloppt – und wir auch" ein Jubiläumsprogramm aufgelegt hat, das die Besucher begeisterte.

"Wir wollten unseren Mitgliedern und Freunden zum Jubiläum einmal etwas ganz Besonderes bieten", sagte zu Beginn die erste Vorsitzende des MVF, Ester Roth. Sie freute sich über die vielen Gäste und gab die Bühne frei für die beiden Akteure der Villinger Kumedie, Thomas Moser und Frank Blom, die von Beginn an in Höchstform waren und in wechselnden Rollen für wahre Lachsalven und beste humoristische Unterhaltung in der Halle sorgten.

Als altes Ehepaar, das sich für einen Besuch bei der Villinger Kumedie bereit macht, eröffneten die beiden Akteure das Programm und schon bei diesen "Szenen einer Ehe", blieb kein Auge trocken. Und wenn sich Thomas Moser so richtig "uffregte", durfte vordergründig viel gelacht werden, doch wer genau hinhörte, der bemerkte auch die mitunter dahinter stehende gesellschaftliche Kritik.

Nicht umsonst gehörten "Facebook und Co." und die mitunter nicht mehr so belastbare, Burnout gefährdete und von ihren Eltern sehr beschützte Jugend, mit zu den humoristischen Spitzen bei Mosers "Uffregern". Wenn heutzutage beispielsweise ein Kind eine Drei-Meter-Rutsche benutzte, trage es Fahrradhelm, Knie- und Ellbogenschützer und unten stehe dann noch die Mutter mit weiteren Frauen, um es wohlbehütet aufzufangen. Und es gebe Eltern, die vor ihren Kindern knien und diese anflehen, damit sie wenigstens den Kindergarten fertig machen.

Kurzum, wenn Thomas Moser sich "Uffgret hätt" war Feuer unterm Dach der Bodenackerhalle. Hervorragend auch das Zusammenspiel zwischen Moser und Blom, der sich bei seinen eingestreuten gesanglichen Soloauftritten als großer "Frauenversteher" entpuppte, sich unter das Publikum mischte und immer wieder den Kontakt zu den verzückten Frauen suchte.

Lang anhaltender Beifall des Publikums, das seine Lachmuskeln arg strapaziert hatte, schrie förmlich nach Zugaben, die Moser und Blom gerne gewährten. Thomas Moser erinnerte an alte Zeiten in Form alter Lieder. Bei Vicky Leandros "Theo wir fahren nach Lodz", sangen viele im Saal mit. Auch die Kochkünste junger Damen kommentierte er mit den Worten "Früher konnten die kochen wie die Mutter, heute können die saufen wie Vater".

Den Schlusspunkt setzte Blom mit seiner Parodie auf Elvis Presley. Mit voller Hingabe sang er "Love me Tender". Auch hier bezog er die Damen mit ein. Das Publikum dankte nochmals mit tosendem Beifall für den begeisterten Auftritt. MVF-Vorsitzende Ester Roth und ihr Team waren am Ende genau wie das Publikum restlos begeistert von einem unvergesslichen Jubiläumsabend.