Neuweilers Bürgermeister Martin Buchwald (Mitte) unterhält sich bei seinem Marktbummel mit einer Besucherin. Als der Regen zur Mittagszeit aussetzte, belebte sich die Marktstraße etwas. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommermarkt: Manche Anbieter haben Stammkunden / Wunsch: Stände eines Sortiments begrenzen

Morgens war es ruhig, am späteren Vormittag – wenn die meisten Besucher ihren Marktbummel in Neuweiler erfahrungsgemäß starten – begann es zu regnen. Eine vorübergehende Wetterbesserung zur Mittagszeit konnte das Geschäft für die rund zwei Dutzend Händler nicht wett machen.

Neuweiler. So verwundert es nicht, dass die meisten von einem eher schwachen Handel sprachen.

Die Schüler der siebten und achten Klasse der Waldschule waren allerdings zufrieden. Sie mussten im Feuerwehrmagazin schon vor zwölf Uhr ihre Pommes Frites von der Karte streichen, weil sie verkauft waren. Dazu beigetragen hatten auch die Senioren vom Tagestreff Herbstrose, die sich einen Marktbesuch – für die meisten von ihnen Tradition – nicht nehmen ließen. Als der Regen einsetzte, zogen sie sich allerdings rasch zur Enkelgeneration ins Trockene zurück und ließen es sich gut gehen. Der gewerbliche Imbiss fehlte, der sonst in der Marktstraße seine Kunden bedient.

Vielfältiges Angebot

Aber sonst war das Angebot vielfältig. Davon überzeugte sich auch Bürgermeister Martin Buchwald, der über Mittag mit seinen beiden Töchtern an den rund zwei Dutzend Ständen entlang flanierte. Da waren Modeschmuck und bunte Tücher genauso zu finden, wie Spielzeug, Lederwaren und Kleidung aller Art bis hin zum Sonnenhut. Auch Süßes und Deftiges war im Angebot. Die Höfe der Familien Hans-Ulrich Lörcher aus Oberkollwangen und Hans Kübler aus Breitenberg boten wieder allerhand direkt vom Erzeuger und hatten, wie auch mancher von weiter her angereiste Anbieter, teils ihre Stammkundschaft.

In Böblingen und Sindelfingen oder auch beim Samstagsmarkt in Nagold laufe es gut, meinte Hans Kübler. Aber die Märkte unter der Woche seien eben – und dies nicht nur in Neuweiler, wo er mit seinem Verkaufswagen keinen weiten Weg habe – nicht mehr so stark frequentiert wie früher. Ursula Weber-Gressmann aus Karlsbad, die mit ihren Süßwaren kaum einen Termin in Neuweiler auslässt, erläuterte, eine gute Mischung des Warenangebots mache die Märkte zu Anziehungspunkten. Wünschenswert wäre, dass von einem Sortiment nicht mehr als zwei Stände zugelassen würden.

Oft kein Überblick

Allerdings räumte sie ein, dass die Marktgemeinden oft keinen Überblick über die Teilnehmer hätten, weil sich manche nicht ordnungsgemäß ab- oder manche einfach nicht anmelden. Dann müsse eben der Marktmeister ihrer Meinung nach auch einmal den einen oder anderen abweisen. Bei entsprechender Gestaltung und Werbung bilde das Angebot in Neuweiler einen netten kleinen Regionalmarkt.

Einmal mehr gut funktioniert hat die Umleitung über die Rathausgasse mit Ampelbetrieb. Die Bushaltestelle war während der Sperrung der Marktstraße für den Sommermarkt vor den Dorfladen im Wildbader Weg verlegt.

Der auch "Kirbemarkt" genannte Herbstmarkt, den die Gemeinde 1867 genehmigt bekam und seither abhält (wir berichteten), findet am 19. Oktober statt.