Im Nordosten von Zwerenberg soll eine Waldumwandlung der Firma Erweiterungspotenzial bieten. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Waldumwandlung beantragt / Firmen-Erweiterung ermöglicht

Neuweiler. Letztlich war es im Gemeinderat nur ein Formalbeschluss, nachdem entsprechende Vorberatungen bereits vor zwei Jahren geführt worden waren. Um das Bauleitplanungsverfahren aber zu beginnen, bedurfte es noch des endgültigen Votums für eine Waldumwandlung.

"Der Gemeinderatsbeschluss sollte noch erfolgen, nachdem der Gemeindeverwaltungsverband der Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) inzwischen zustimmte", erläuterte Bürgermeister Martin Buchwald. Dadurch könnten unter anderem Kosten gespart werden, weil Gutachten nicht doppelt eingefordert werden müssten.

Auslöser ist das grundsätzliche Interesse der Firma Veyhl in Zwerenberg, eine Möglichkeit zur Erweiterung des Betriebs zu bekommen. Zwischen Wald und Ortsdurchgangsstraße gelegen, muss deshalb ein Antrag auf Waldumwandlung gestellt werden.

Dafür wurde einerseits der Bestand am Ortsrand bewertet und andererseits Ausgleichsmöglichkeiten erhoben. Es handelt sich um eine Waldfläche von 2,25 Hektar – etwa drei Fußballfelder –, deren Bilanz die Fachleute der "gruen werkgruppe" mit 369 240 Ökopunkten einstufen. Mit sogenannten Waldrefugien an fünf unterschiedlichen Stellen in Zwerenberg, Neuweiler und Oberkollwangen soll der Ausgleich für diesen Eingriff geschaffen werden. Im Zuge der Forsteinrichtung, also der Planung von Waldbewirtschaftung in den kommenden Jahren, wurden die Bereiche im Herbst auserkoren.

Lösung zur Bepflanzung des Walls gefordert

Dabei handelt es sich in der Summe um 9,6 Hektar, die für immer aus der Nutzung herausgenommen werden. Vielmehr werden diese Waldflächen ihrer natürlichen Entwicklung bis hin zum Zerfall überlassen. Durch den Nutzungsverzicht entstehen mittelfristig Tier- und Pflanzenlebensräume, was also dem Naturschutz zugute kommt. Sie werden zudem mit vier Ökopunkten je Quadratmeter bewertet und bilden dadurch in der Gesamtschau mit 372 000 Ökopunkten eine positive Bilanz zum Eingriff – sie kompensieren ihn also.

Bevor das Gremium mit seinem Beschluss die Verwaltung ermächtigte, die Waldumwandlung entsprechend zu beantragen, lenkte Rat Friedrich Blaich ergänzend den Blick auf den Wall zwischen dem Firmensitz und dem Friedhof. "Es ist keine Rüge, aber für die Bepflanzung dessen sollte eine Lösung gefunden werden", forderte er, da ein Pflanzgebot zwar bestehe, die Bewirtschaftung des Walls aber offenbar schwierig sei. "An einem guten Erscheinungsbild ist auch die Firma interessiert", versicherte Buchwald.