Kindergarten: Im Sommer 2020 fertig

Neuweiler. Der planende Architekt Friedrich Großmann hatte in den vergangenen Monaten und Wochen einiges zu tun, um die Räte in Neuweiler zufrieden zu stellen. In der Novembersitzung wurde noch ein kurzfristig in Auftrag gegebener Entwurf für eine Kleinkindbetreuung gekippt und stattdessen eine Gesamtlösung samt Kindergarten gefordert.

Im vorberatenden Bauausschuss Anfang Februar stellte der Architekt den neuen Entwurf dann vor, dabei wurden mehrere Teile des Schulgebäudes überplant. Nach Rücksprache mit Schulleiter Wolfgang Rapp und der Erkenntnis, dass kommende Jahrgänge der Grundschule bald zweizügig werden könnten, fiel aber auch dieser Vorschlag durch.

Großmann wurde also erneut beauftragt, einen Teil der Schule für den Kindergarten zu überplanen, vier Klassenräume für die Grundschule zu bewahren und die Kleinkindbetreuung in einen Neubau direkt anschließend an das bestehende Gebäude zu integrieren.

Für den Kindergarten sind nun drei Gruppenräume vorgesehen, zwei davon in bislang bestehenden Klassenräumen. Der dritte und größte wird in einem kleinen Anbau realisiert.

Am südlichen Ende des Gebäudes schließt sich nach dem Entwurf direkt der Neubau der Kleinkindbetreuung mit zwei Gruppenräumen an, der einen separaten Eingang bekommt. Dies ist dort geplant, wo bisher die Feuerwehrzufahrt zur Schule verläuft. "Für das Gebäude müssen wir auch ein wenig den Wald zurücknehmen", sagt der Architekt. Die Feuerwehrzufahrt werde dann auch verlegt und verläuft nun südlich des neuen Gebäudes.

Ebenfalls in die Planung aufgenommen wurden auf Wunsch von Kindergartenleiterin Inge Killinger möglichst große Außenflächen. Direkt um den Kindergarten stehen den Kindern rund 1050 Quadratmeter zur Verfügung, um die Kleinkindbetreuung sind rund 430 Quadratmeter Spielplatz geplant. Für die Flächen muss jedoch eine Reihe der Parkplätze weichen.

"Mit den Bauarbeiten können wir schon direkt nach den Sommerferien beginnen", erklärte Großmann. Dank der Holztafelbauweise seien die neu errichtenden Gebäude auch schnell dicht, und im Winter könnte dann der Innenausbau vorangetrieben werden. "Die beiden Maßnahmen sollten wir zeitgleich ausführen", sagte der Architekt. Die Arbeiten würden den Schulbetrieb nicht stören. Wenn alles gut laufe, sei mit der Fertigstellung im Mai oder Juni 2020 zu rechnen.

Die Räte waren von den vorgelegten Planungen angetan. "Ich finde das Konzept rundum gelungen. Klasse, dass das nach der Bauausschussitzung noch so schnell funktioniert hat", zeigte sich Friedrich Blaich begeistert.

Nur die Kosten in Höhe von insgesamt rund 2,5 Millionen Euro bereiteten großen Teilen des Gremiums Kopfschmerzen. "Wir haben im Haushalt für die Kleinkindbetreuung nur 600 000 Euro eingestellt", sagte Doris Hammann. Woher das restliche Geld denn dann kommen solle, wollte sie wissen. Bürgermeister Martin Buchwald stellte eine Förderung aus dem Ausgleichsstock in Höhe von 20 bis 25 Prozent in Aussicht. Den Rest müsse die Gemeinde über eine Kreditaufnahme im kommenden Jahr finanzieren. Eine andere Lösung hatte auch Kämmerin Carola Reichert nicht parat.

Gemeinderat Bernd Greule ergänzte: "Wir bauen hier keine Hirngespinste, sondern nur Gebäude, die wir wirklich brauchen. Es muss klar sein, dass wir das alle gemeinsam zahlen werden. Die Gebühren und Abgaben werden in den nächsten Jahren deshalb vermutlich steigen", sagte Greule.

Der Gemeinderat gab nach einigen kleinen Anmerkungen und Verbesserungsvorschlägen einstimmig den Baubeschluss.

 Kindergarten

Drei Gruppenräume, in bestehendem Teil des Schulgebäudes und kleinem Anbau.

Geplante Außenfläche rund 1050 Quadratmeter.

 Kleinkindbetreuung

Zwei Gruppenräume in Neubau. Dieser grenzt südlich an bestehendes Gebäude an.

Geplante Außenfläche rund 430 Quadratmeter.

 Kosten

In zwei Bauabschnitte geteilt:

Kindergarten rund 1,25 Millionen Euro.

Kleinkindbetreuung rund 1,24 Millionen Euro.

  Bauzeit Start nach den Sommerferien 2019 mit den Neubauten. Im Winter folgen Innenausbauarbeiten. Fertigstellung ist für Mai/Juni 2020 geplant.