Die Bedienung der Homepage der Gemeinde Neuweiler soll auch für Gehandicapte einfacher werden. Symbolfoto: Buck Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Verwaltung beauftragt Fachfirma zur Neugestaltung seines Internetauftritts / Gremium segnet Pläne einstimmig ab

Eine moderne Homepage ist heute Teil jeder Gemeinde. Nun auch in Neuweiler. Denn nach zehn Jahren schickt sich die Kommune an, ihren Internetauftritt moderner und vor allem barrierefrei zu machen. Das kostet aber eine Stange Geld.

Neuweiler. "Ich erkläre Ihnen jetzt mal was übers Internet", witzelte Steffen Hemberger von der Webseitenfirma "Hitcom" in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Neuweiler. Zwar ist der Internetauftritt der Gemeinde tatsächlich seit 2009 nicht mehr grundlegend überarbeitet worden. Doch Grundlegendes übers Internet muss man den Neuweiler Gemeinderäten und Bürgern freilich nicht erklären. Das zeigte auch zuletzt die Infoveranstaltung zum Thema Breitbandausbau in Neuweiler-Gaugenwald (wir berichteten).

Viele mobile Zugriffe

Nichtsdestotrotz habe man bei der Neuweiler Homepage "dringenden Handlungsbedarf", wie Hemberger herausstellte. Bürgermeister Martin Buchwald sah das ähnlich, berichtete gar von einem Telefonat mit Hemberger, der die gemeindeeigene Internetseite als "Oldtimer" bezeichnet haben soll.

Auch in Neuweiler hätten laut Hemberger die Zugriffe über mobile Endgeräte massiv zugenommen – inzwischen seien mehr als 50 Prozent der Aufrufe über derlei Geräte. "Ein Thema ist auch die Barrierefreiheit", nahm der Online-Fachmann auf eine EU-Richtlinie Bezug, laut der alle kommunalen Websites zugänglich für Menschen mit Behinderung sein müssen.

Dazu gehören auch zwei Videos in Gebärdensprache, die zum einen Generelles über die Gemeinde Neuweiler erklären, andererseits die Bedienung der Homepage verdeutlichten. In seiner Präsentation zeigte der Hitcom-Mann Hemberger aber auch diverse Einschränkungsphänomene, wie die Neuweiler Homepage beispielsweise mit fast vollständiger Blindheit zu sehen ist. Gerade für solche Fälle braucht man die Videos, denn wie Hemberger feststellt, "wenn jemand gar nichts mehr sieht, ist es halt dunkel." Und dann hilft auch ein Video nicht mehr, da kommt dann spezielle Software zum Einsatz, die den Inhalt der Seite vorliest.

Weitere Features, die die neue Homepage enthalten soll, sind Verknüpfungen zu diversen Online-Services des Landes Baden-Württemberg, einen Schadensmelder für Bürger und die Einbindung der zahlreichen Vereine.

Zwei Angebote unterbreitete Hitcom der Gemeinde: Eine A-Variante und eine Variante B. Freilich unterschiedlich in den Kosten. Rat Rainer Dörich wollte den Unterschied zwischen den Optionen wissen. "Bei A erstellen wir nur einen Layoutentwurf, bei B zwei. Da gibt es dann also Auswahl. Außerdem übertragen wir bei Variante B alle vorhandenen Daten auf die neue Seite."

Nahtlos weiterarbeiten

Das erspare der Verwaltung eine Menge Zeit, die dann direkt nahtlos im System weiterarbeiten könne. Details zum endgültigen Layoutentwurf gab es indes noch nicht – stattdessen präsentierte Hemberger auf seinen restlichen Folien Zitate von begeisterten Kunden der Firma aus Dunningen. Er schloss seine Ausführungen mit den Worten: "Das wird ein tolles Projekt, vielleicht hält die Seite auch wieder zehn Jahre." Der Gemeinderat billigte das Vorhaben einstimmig. Auf die Gemeinde kommen Kosten in Höhe von 26 830 Euro zu. Damit werden überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 15 000 Euro fällig, weißt die Sitzungsvorlage aus.