Wenn es am Sonntagmorgen in Villingen extrem laut knallt, genau zwölf Mal, dann dürften die Grenadiere schuld daran sein.
Villingen-Schwenningen - Es ist das 56. Neujahrseinschießen der Villinger Grenadiere, das am Sonntag über die Bühne geht – sehr zur Freude der vermutlich wieder zahlreichen Zuschauer.
Ein alter Brauch
Nach zwei langen Coronajahren freuen sich die Männer und Frauen des Historischen Grenadiercorps 1810 schon sehr darauf, am kommenden Neujahrsmorgen, 1. Januar, um die achte Stunde auf geschichtsträchtiger Stätte – auf dem vorderen Hubenloch bei Villingen – dem Neuen Jahr die gebührende Reverenz erweisen zu dürfen.
Dieser Brauch wurde früher von den ledigen Bürgersöhnen gepflegt, zur Erinnerung an die im Jahre 1633 erfolgreich überstandene Winterbelagerung durch die Schweden und Württemberger. Das Historische Grenadiercorps hat diesen Brauch am 1. Januar 1967 wieder aufgenommen. Jeweils ein Salut aus vier, mit Schwarzpulver geladenen Kanonen gilt den zwölf Monaten des Neuen Jahres. Jeder Salut ist verbunden mit einem Gruß an verschiedene Personen sowie auch an die Bevölkerung der Stadt.
Der 12. Salut gilt allen Freunden und Gönnern des Corps, welche über Deutschland hinaus in den USA, Russland, Litauen, der Ukraine, Tschechien, der Slowakei, Frankreich, Belgien und England beheimatet sind.
Warme Getränke für die Besucher
Interessierte sind eingeladen, diesem Brauch ab 7.30 Uhr auf dem vorderen Hubenloch beizuwohnen. Die Damen des Corps werden die Besucher mit warmen Getränken und Williams-Christ-Schnaps versorgen. Nach dem Schießen marschieren die Männer des Grenadiercorps zurück in die Stadt, zum Neujahrsempfang und gemütlichen Beisammensein im Spitalkeller unter dem Elisabethenturm. Dort wird in gemütlicher Runde bei Krawazisuppe und verschiedenen Getränken auch wieder ein zünftiger Neujahrspasch durchgeführt. Mitglieder und Gäste sind eingeladen, mit dem Historischen Grenadiercorps die ersten Stunden des Neuen Jahres zu verbringen.