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Trotz Regen gute Stimmung. Schwabo-Challenge: Wie viele Pfanddosen sammelt man in fünf Minuten? Mit Video

Neuhausen ob Eck - Wild, verrückt und dreckig – das Southside-Festival ist am Freitag nicht nur mit energiegeladener Musik und knalligen Bühnenshows, sondern auch mit einer Schlammschlacht in Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen) auf dem ehemaligen Flugplatz der Bundeswehr gestartet. Aber so aufgeheizt wie die Menge war, tat der ein oder andere Regenschauer zur Abkühlung gut.

Gummistiefel, Ponchos und Allwetter-Parka – diesmal waren die Southside-Besucher für alle Wetterlagen gewappnet, hatte der Veranstalter doch schon im Vorfeld per App vor Regen, Gewitter und Hagel gewarnt. Und zumindest diejenigen, die drei Jahre zuvor das große Unwetter mit Festival-Abbruch und Überflutungen erlebt hatten, schienen dem Thema passende Kleidung und wetterfestes Zelt ein wenig mehr Aufmerksamkeit gewidmet zu haben. Am Freitagabend allerdings brannte die Sonne vom Himmel.

So gab es die ersten Abkühlungen bereits bei der Anreise der Campenden am Donnerstag. Genauso wild und stürmisch war am Freitag dann auch, was auf den Bühnen passierte. Mit "Moop Mama" und der "Alex Mofa Gang" ging es energiegeladen aus dem Warm-up in die heiße Phase. "Royal Republic" ließen, ganz dem Songtitel "Can’t Fight The Disco" gemäß, niemanden still stehen. Bei "You Me at Six" gab es die richtige Dosis Verzweiflung und Energie, eingehüllt in eine Mischung aus Rock, Pop, Punk und Indie.

Wer das Schräge, Spezielle mag und Schwermut liebt, war bei "Faber" richtig. Von einer "grauen Stadt ohne Meer" und so mancher "Sensation" erzählten "Ok Kid", die zwischen Euphorie und Melancholie schwankten. Mehr von dem, was man Liebe nennt, forderten Hip-Hop-Fans von Rapper "Bausa". So richtig wild wurde es mit "Wolfmother". Die Australier lieferten Rock à la "Led Zeppelin", wie man ihn kennt und liebt – schnörkellos und mitreißend. Wieder ein wenig herausgerissen aus dem Feeling der 70er-Jahre wurden die Festivalfans bei den "Foo Fighters", die mit Ex-Nirvana-Drummer David Grohl und Songs wie "Pretender" und "Best Of You" nicht nur Rock-Fans mitreißen. Als wäre die Zeit stehen geblieben oder als hätten sie zumindest denselben Kajalstift beibehalten wirkt bisweilen die Kultband "The Cure". Sie war als Nach-Mitternachts-Act der zweite Freitags-Headliner.


Auch am Samstag erwarten all jene, die sich durch den Schlamm kämpfen, große Acts. Nach Alice Merton, "Alma", "Papa Roach", "Bosse" und "Lauv" stehen "Die Toten Hosen" mit dem Besten aus mehr als 30 Jahren Musik für’s große Finale bereit.

Am Sonntag stürmen unter anderem "Schmutzki", "Zebrahead", "Die Orsons" und die "257ers" voraussichtlich bei Sonnenschein die Bühne mit ihren Shows, ehe das Festival mit "Annenmaykantereit", "Steve Aoki", US-Rapper "Macklemore" und Folk von "Mumford and Sons" ausklingt.

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