Beim Waschzuberrennen dürfen Privatpersonen, Vereine, Schulen oder Firmen mitmachen. Foto:Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Flößerfest: Vom 19. bis zum 21. Juli gibt es viel zu erleben / Eine Kooperation mit dem Schloss Neuenbürg

Nach einer vierjährigen Unterbrechung findet in diesem Jahr vom 19. bis zum 21. Juli wieder das Flößerfest in Neuenbürg statt. Und die Verantwortlichen wollen den gewohnten zweijährigen Rhythmus wieder beibehalten. Neu ist in diesem Jahr die Kooperation mit dem Schloss.

Neuenbürg. Das Festwochenende startet nach einer gemeinsamen Eröffnung am Freitag, 19. Juli, ab 20 Uhr mit einer multimedialen Klangreise im Schloss Neuenbürg mit Projektionen, Cocktails, computergesteuerten Teleskopen und einem Konzert mit Astromusik von Matthias Hautsch und dem Piano Duo-Borota-Knebel.

Das Konzert zum Thema Mondlandung beginnt um 22 Uhr. Davor haben die Besucher des Schlosses Gelegenheit, auf speziellen, extra für diesen Tag aufgestellten Möbeln zu chillen und einen Cocktail zu trinken, erzählt Museumsleiterin Jaqueline Maltzahn-Redling. Auch die Ausstellung "Phänomen Universum" ist an diesen Tagen geöffnet. Neuenbürg müsse mehr in Erscheinung treten, findet Maltzahn-Redling. Deshalb habe man diesen gemeinsamen Auftritt mit den Organisatoren des Flößerfestes geplant, um sagen zu können, "wir sind wer".

Pause eingelegt

Nach einer Umstrukturierung in den organisierenden Vereinen habe man sich gesagt, dass das Flößerfest wieder regelmäßig alle zwei Jahre stattfinden soll, erzählt Andreas Lötterle, Vorstand des Musikvereins. Dennoch habe man eine Pause eingelegt, um das Fest neu auf die Beine zu stellen. Die Flößerei habe eine lange Tradition in Neuenbürg und bereits in den 1950er-Jahren habe es Flößerfeste gegeben. 1986 hätten dann der Musikverein und der Motorradclub die Idee für ein Fest unter diesem Motto gehabt. In Erinnerung an den Mitgründer Manfred Eberle werde auch heute noch der Manfred-Eberle-Preis beim beliebten Waschzuberrennen verliehen.

Klar war den Organisatoren schnell, es sollte nicht einfach nur ein "normales Fest mit Bratwurst und Musik" werden, sondern die Tradition der Flößerei in Erinnerung gerufen werden.

Holz liegt schon parat

In diesem Jahr geht es am 22. Juni los mit dem Bau des Floßes. Sechs bis neun junge Leute aus den Vereinen machen sich dann an die Arbeit – das Holz liege schon parat, so Lötterle. Auch das Technische Hilfswerk (THW) helfe kräftig mit und mache mit der Jugend eine Samstagsübung. Seit 20 Jahren gebe es diese Aktion bereits in Zusammenarbeit mit dem THW Pforzheim.

Nach der Fertigstellung soll das Schaufloß dann beim Schwimmbad aufgestellt und nachts beleuchtet werden. Zur weiteren Dekoration werden Flößerpuppen darauf platziert. Vier Wochen vor dem Fest wird das Floß aufgebaut und bleibt dann noch bis eine Woche danach stehen.

Auch das Flößerfest selbst hat einen Schwerpunkt auf Wasser und der Flößerei. So bringen wieder die Talhubenflößer aus Unterreichenbach ihr rund 90 Meter langes Floß mit dem Tieflader nach Neuenbürg und lassen es mit dem Kran oberhalb des Mühlenwehrs zu Wasser. Gegen 16 Uhr finde dann am Samstag die erste Fahrt übers Mühlenwehr statt.

Bereits um 15 Uhr gibt es den symbolischen Fassanstich mit Bürgermeister Horst Martin und Brauereivertretern. Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich die Nachtfloßfahrt mit Fackeln und Stroboskoplampen ab 22.30 Uhr. Dafür soll auch die schöne Kulisse mit Kapelle und Schloss sorgen. "Und wenn das Floß liegt, gibt es ein Feuerwerk", verrät Lötterle.

Am Sonntag gibt es dann vor allem für Kinder die Möglichkeit, mit dem Floß zu fahren. Dazu koppeln die Flößer einen Teil ab und montieren Sitze darauf. "Das war die letzten Jahre der Renner", freut sich Lötterle. Ebenfalls am Sonntag gibt es dann ab 15 Uhr das beliebte Waschzuberrennen, bei dem Privatpersonen, Vereine, Schulen oder Firmen mitmachen können. Die Organisatoren hoffen dabei auf acht bis zehn Teams, die an den Start gehen.

Doch auch neben dem Wasser wird es ein großes Rahmenprogramm geben, etwa handwerkliche Darbietungen rund ums Holz. Auf zwei Bühnen im Zelt und auf dem Neuenbürger Marktplatz spielt sich das große musikalische Programm ab, das die gesamte Bandbreite von klassischer Blasmusik über Jazz-Bigband bis hin zu Rock- und Pop-Bands abdeckt. "Da ist für jeden etwas dabei", ist sich Lötterle sicher.

Die beiden Festplätze sind durch eine Achse über die Hirschbrücke miteinander verbunden. Mit einem Shuttlebus ist auch die Verbindung zum Schloss Neuenbürg geplant.

Auch die Speisen sollen etwas Besonderes sein beim Flößerfest. Natürlich brauche es auch Bratwurst und Pommes. Aber die Organisatoren von Musik- und Turnverein wollen auch Spezialitäten wie Maultaschen, Flößerbraten, -pfannen oder -taschen anbieten. Dazu kommt ein Flammkuchenbäcker aus dem Elsass.

1200 Garniturplätze plus 30 bis 40 Stehtische sollen den Platz für die Besucher bieten. Wobei der durchaus eng werden könnte. Denn aus den Erfahrungen der Vorjahre rechnet Lötterle samstagabends mit bis zu 2000 Besuchern, "sonntags bestimmt das Doppelte".