Mit Jugendhausleiter André Wichert (rechts) unternehmen die Kinder und Jugendlichen auch Ausflüge. Foto: Andre Wichert

Neubulach hat sich auf die Fahne geschrieben, etwas für die Arbeit mit der jungen Generation zu tun. Und es gibt schon sehenswerte Fortschritte.

In Sachen Jugendarbeit hat sich in Neubulach eine Menge getan. Die Stadt ist seit dem vergangenen Jahr nicht mehr auf sich alleine gestellt. Denn mit im Boot ist die Waldhaus Jugendhilfe – mit dem Auftrag, die Jugendsozialarbeit neu zu strukturieren. Die Ergebnisse sprechen für sich. Ganz oben an der Kette steht nun eine Dreier-Spitze: Sabine Huber für die Schulsozialarbeit, Christina Jäger für die Ganztagesbetreuung und André Wichert für die offene Kinder- und Jugendarbeit. Was sich das junge Team auf die Fahne geschrieben hat: gemeinsam an einem Strang ziehen.

Dabei werden die Mitarbeiter vor allem von Michael Groh, Bereichsleiter für kommunale Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit bei Waldhaus Jugendhilfe beraten. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, „zwischen Kinder- und Jugendarbeit Verbindungen zu schaffen“. Das könne zum Beispiel in der Kooperation mit Vereinen und dem Ferienprogramm vorangetrieben werden.

Sommerferienprogramm als Höhepunkt

Trotz aller wichtigen Zusammenarbeit zeigt sich auch, dass jeder Bereich der Jugendarbeit sich individuell weiterentwickelt. Von den vielen gelungenen Events im Jugendhaus kann André Wichert ein Lied singen, der seit März als Leiter aktiv ist. Ein Höhepunkt war das Sommerferienprogramm, das in diesem Jahr besonders gut angenommen wurde. Waren es 2022 noch 29 Kinder, hat es in diesem Jahr einen Sprung auf 50 junge Teilnehmer gegeben. Ins Leben gerufen hat der neue Jugendhaus-Chef auch die Herbstferienbetreuung. Und auch wenn das Jugendhaus regelmäßig montags, dienstags, donnerstags und jeden zweiten Freitag seine Türen öffnet, wird es nie langweilig. Kochen und Backen, Kino-Nachmittage, Turniere in Tischtennis, Billard oder Tischkicker – da ist für jeden etwas dabei. Doch darüber hinaus kümmert sich Wichert um weit mehr. So sorgen Schülercafé, Mädchentreff und Kids Club dafür, dass sich alle Altersgruppen aufgenommen fühlen. Derzeit seien es hauptsächlich Kinder zwischen zehn und 14, die Zeit im Jugendhaus verbringen würden. Es sei ein toller Kern, der die Zukunft des Jugendhauses mittragen kann, sagt Wichert.

Vernetzung durch Projekte

Und die weiteren Ideen sprudeln nur so aus dem Leiter heraus. Schon im November wird es ein Jugendforum im Jugendhaus geben, bei dem es bewusst um die Meinung der jungen Generation geht. Doch auch handwerklich geht’s beim Jugendhaus zur Sache – denn Wichert schwebt etwa vor, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen das Außengelände bunter zu gestalten. Außerdem sollen bestimmte Mottowochen in Kooperation mit den Vereinen die Vernetzung vorantreiben.

Projekte dieser Art verfolgt auch Christine Jäger, Leiterin der Ganztagesbetreuung: Egal, ob Zirkusprojekt, Kochen und Backen, Sportprojekt, Lese-Club oder „Wissen macht AH!“ – pädagogisch angeleitet bringen sie den Kinder eine lehrreiche Abwechslung zu der reinen Hausaufgaben-Betreuung.

Auch Kinderschutzfälle

Mit dabei ist da auch Schulsozialarbeiterin Sabine Huber. Auch wenn sie neben der Projektarbeit wie einem Mädchentreff noch ganz andere Schwerpunkte hat: Einzelfallberatungen, Mobbing-Intervention- und Prävention oder Klassentrainings. Einen großen Teil ihrer Arbeit machen die individuellen Beratungen aus – und die reichen „von ’mein Hamster ist gestorben’ bis Kinderschutzfällen“, sagt Huber. Auch die Effekte der Corona-Pandemie abzufangen, sei mittlerweile eine zentrale Aufgabe, denn „die Kinder haben es wirklich hart abbekommen.“ So berichtet die Schulsozialarbeiterin von immer häufiger auftretenden Depressionen, Angstzuständen, selbst verletzendem Verhalten oder gar Schulvermeidung. Umso wichtiger, dass die drei Leitungsfiguren auch künftig eng zusammenarbeiten wollen und mit der Waldhaus Jugendhilfe einen sicheren Partner im Hintergrund haben.