LBBW braucht mehr Eigenkapital, um den internationalen Vorschriften zu genügen.

Stuttgart/Berlin - Weltweit müssen die Banken in Zukunft ihre Geschäfte mit mehr Eigenkapital absichern. Damit soll verhindert werden, dass ein Institut bei Verlusten ins Wanken gerät und erneut Steuerzahler für fehlgeschlagene Spekulationen geradestehen müssen, wie es bei der Finanzkrise der Fall war. Bevor der Staat einspringt, müssen Banken ihr Eigenkapital nutzen.

Künftig müssen Kreditinstitute ihr Geschäft mit sieben Prozent hartem Kernkapital - also Aktien und Gewinnrücklagen - unterlegen. Bisher sind es zwei Prozent.

LBBW trifft die Entscheidung besonders hart

Während die Privatbanken damit leben können, hadern die Landesbanken mit den Vorschriften. Denn ihr Kapital besteht zu einem erheblichen Teil aus stillen Einlagen, die künftig nicht mehr zum Kernkapital gezählt werden. Dadurch sind sie gezwungen, Kernkapital aufzubauen, um den Anforderungen zu entsprechen. Der deutschen Delegation beim Treffen der 27 wichtigsten Wirtschaftsländer in Basel sei es nicht gelungen, sich für die Besonderheiten des deutschen Bankensystems erfolgreich einzusetzen, so der Bundesverband Öffentlicher Banken am Montag. Er vertritt unter anderem die Landesbanken.

Bei der LBBW, deren stille Einlagen einen Anteil von 30 Prozent ausmachen, kommt verschärfend hinzu, dass sie auf Geheiß der EU in eine Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt werden soll. Für eine AG aber gelten kürzere Fristen, in denen die Regeln umgesetzt werden müssen. Somit ist der Druck auf die LBBW besonders hoch. Hilfreich ist für sie, dass sie einen großen Teil ihrer riskanten Positionen loswerden will, was den Bedarf an Eigenkapital verringert.