Kommunales: Gemeinderat beschließt Montagevorrichtung für Fotovoltaikanlage / Stadt oder BEGN mögliche Betreiber

Auf das Dach der Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach soll eine Fotovoltaikanlage montiert werden. Darüber ist sich der Gemeinderat einig. Nur die Frage, wer diese Anlage betreiben soll, bleibt ein Streitpunkt.

Neubulach. Zur Zeit laufen die Bauarbeiten am zweiten Bauabschnitt der GMS. In diesem Zug hat der Neubulacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, eine Montagevorrichtung für eine Fotovoltaikanlage auf das Dach bauen zu lassen. Denn Kran und Gerüst seien gerade vor Ort und die Kosten hierfür könne man sich so sparen, erklärte Bürgermeisterin Petra Schupp.

Die eigentliche Anlage jedoch wurde in der Sitzung zum Diskussionspunkt.

Zwei Möglichkeiten gebe es für die künftige Fotovoltaikanlage, erklärte Schupp. Die erste Variante: Die Stadt betreibe die Anlage auf dem Dach der Schule selbst. Die Investitionskosten für den Bau belaufen sich dabei auf rund 61 000 Euro.

Bürger-Energie-Genossenschaft könnte Betrieb übernehmen

Bei einer vollen Einspeisung der erzeugten Energie hätte sich die Anlage laut Berechnung eines externen Gutachtens nach rund 13,7 Jahren amortisiert. Von da an würde sie deutliche Gewinne in Höhe von rund 2000 Euro pro Jahr generieren.

Die erzeugte Energie für die Schule selbst zu nutzen und nur die Überschüsse ins Netz einzuspeisen, rechne sich laut Gutachten wegen der geringen Stromkosten, die die Stadt bezahle, aber nicht, erklärte Schupp.

Die zweite Variante sehe vor, die Fläche auf dem Dach der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEGN) Neubulach zu überlassen, die auf eigene Kosten die Anlage bauen und sie anschließend zu den gleichen Konditionen wie die Stadt betreiben könnte.

Die zweite Variante wäre aus ihrer Sicht in Ordnung, sagte Schupp. Denn die Stadt spare sich jetzt so die Investitionskosten, "und die Gewinne in 14 Jahren sind auch nicht garantiert", sagte die Bürgermeisterin.

Gremium ist von Vorschlag nicht überzeugt

Mit Jürgen Bohnet und Martin Schöttle (beide Aktive Bürger) sitzen die beiden Vorsitzenden der BEGN im Gemeinderat und erklärten ihren Kollegen die Vorgehensweise der BEGN. "Wir hätten gerne mehr Dächer, um Fotovoltaikanlagen darauf zu bauen", erklärte Bohnet. "Das Dach des Schulgebäude bietet sich da an". Die Anlage sei in jedem Fall ein Beitrag zum Naturschutz, unterstrich Schöttle, und wenn die BEGN die bauen dürfe, profitiere die Stadt als Mitglied der Genossenschaft am Ende auch von der Rendite, erklärte er.

Die restlichen Räte waren davon nicht sehr überzeugt. Georg Rothfuss (CDU) forderte von der BEGN zumindest eine Miete für die Dachfläche. "Das können wir nicht bezahlen", erwiderte Schöttle. Sonst sei die Anlage am Ende nicht mehr rentabel.

Bernd Schwarz (UWV) stellte die Frage in den Raum, was die Stadt davon habe, die Fläche ohne Gegenleistung herzugeben.

Fläche wird für Klimaschutzkonzept angerechnet

Die Fläche könne zumindest für das Klimaschutzkonzept der Stadt angerechnet werden, auch wenn die Anlage auf einem städtischen Gebäude von jemand anderem betrieben werde, erläuterte Bürgermeisterin Schupp.

Peter Moers (CDU) beendete die Diskussion mit einem Kompromissvorschlag. Die Stadt solle nun in Vorleistung gehen und die Montagevorrichtung aufstellen lassen. Dann könne das Gremium noch einmal in Ruhe überlegen, wer die Anlage später bauen und betreiben solle, sagte er. Diesem Vorschlag folgte das Gremium einstimmig.