Freizeit: Naturparkmarkt lockt Besucher mitregionalen Produkten
Neubulach. Im mittleren und nördlichen Schwarzwald fanden in diesem Jahr 18 Naturparkmärkte statt. Als letzter der Reihe war bei herrlichem Marktwetter Neubulach dran.
Zahlreiche Besucher erfuhren in der Bergwerkstadt eine Menge über Herstellung und Herkunft der angebotenen Produkte. Abgebildet wurde beim Naturparkmarkt die Vielfalt des Schwarzwalds.
Eigens für den Tag haben die Dieselfreunde Schwarzwald ihre Schlepper geschmückt. Mit Blumen – ähnlich wie man auch eine Kuh zum Almabtrieb schmückt. Sie waren dann in der Tat auch sehr schön anzusehen, die frisch polierten Hanomag und Deutz. Kinder konnten sich in einer Mineralienschürfstelle auf die Suche nach echten Mineralien machen. Zur Belohnung durften die fleißigen Schürfer alle gefundenen Mineralien mit nach Hause nehmen.
Probieren war an manchem Stand des Naturparkmarkts unbedingt erwünscht. Schnell kam man dabei ins Gespräch. Über Lebensmittel. Über nachhaltige Landwirtschaft. Über die Produktion von Ziegen- und Schafskäse, die Milch- und Fleischproduktion, die Apfelsaftherstellung vor Ort oder auch über die diesjährige Obsternte in der Ortenau.
Für manchen Genießer war es selbstverständlich, etwas zu kosten und dann so manches Stück Käse, eine Wurst, Obst, Gemüse oder auch ein Glas Honig mit nach Hause zu nehmen. Zudem wurden durch Naturpark Wirte regionale Speisen kredenzt. Mit zunehmendem Besucherandrang wuchsen die Schlangen vor den Imbissständen, von denen ein köstlicher Geruch ausging. Nicht die rote Wurst, wie vielerorts üblich, stand im Vordergrund sondern Omas Flammkuchen, herzförmige Waffeln am Stil, Kässpätzle mit Zwiebeln, Lockenkartoffeln, Straubezza, Braten aus der Altburger Krone oder ein frisches Naturtrüb aus dem Rössle.
Die Erzeuger garantieren für einen lückenlosen Herkunftsnachweis sowie für Qualität und Frische.
Dem federführenden Verein Naturpark gehören mehr als 130 Erzeuger und Landwirte aus dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord an. Sie bilden dabei das Rückgrat der Naturparkmärkte. Ein Teil davon fanden so den Weg nach Neubulach. Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe wird seit mehr als zehn Jahren vom Naturpark-Verein organisiert und durchgeführt. Mitglieder sind die im Naturpark gelegenen 106 Gemeinden und Städte, die sieben Land- und zwei Stadtkreise sowie die wichtigsten Verbände der Region. Seit 2003 ist der heute 375 000 Hektar große Naturpark offiziell verordnetes Großschutzgebiet.
Handpuppe hilft beim spielerischen Lernen
Den Besuchern die Vielfalt und Qualität Schwarzwälder Produkte näherzubringen, ist eines von mehreren Zielen. Friederike Stetter von der Geschäftsstelle Bühlertal erläuterte am Stand des Naturpark-Vereins, dass sich die Landschaft im Schwarzwald wandelt.
Der Wald ist auf dem Vormarsch, Wiesen und Weiden werden zurückgedrängt, ehemals offene Flächen wachsen wieder zu. Der Hauptgrund: Die Landwirtschaft an den oftmals steilen Hängen lohnt sich heutzutage kaum noch. Die Folgen sind weitreichend. Der Schwarzwald als weltweit bekanntes Reiseziel verliert langsam sein Gesicht. Daher unterstützt der Naturpark-Verein die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte aus der Region.
Auch ein Bewusstsein für den Schwarzwald soll geschaffen und gestärkt werden. Schon bei den Jüngsten setzt man dafür an. Eine Umweltpädagogin des Vereins stellt Kindergartenkindern schon einmal die Fragen: "Wo kommt die Milch her? Wie wird Apfelsaft gepresst? Was war zuerst da – Ei oder Huhn? Aus was besteht ein Schnitzel?"
Mit Hilfe einer kleinen Handpuppe aus Filz lernen die Kinder beim Projekt "Muh – die Kuh" so spielerisch, wie das Leben auf dem Bauernhof funktioniert, wie heimische Produkte zu Hause auf den Tisch kommen und erhalten die Möglichkeit, die Bauernhöfe in ihrer Umgebung zu erkunden sowie die Bauernfamilien und ihre Tiere kennenzulernen. So soll eine Beziehung zur Landwirtschaft, zu regionalen Produkten sowie zu einer gesunden Ernährung entwickelt werden.