Auf der bisher vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Fläche entsteht das Baugebiet "Steigäcker II". Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauplätze: Gemeinderat stellt Kriterienkatalog vor / Verbindung, Arbeitsort und Vereinsaktivität wichtig

Mitte Juli beginnen die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet "Steig- äcker II" am südöstlichen Rand von Neubulach, unweit des Minigolfplatzes. Da die Nachfrage für die Grundstücke bereits im Vorfeld groß ist, wurden jetzt Kriterien für die Bauplatzvergabe festgelegt.

Neubulach. Dabei entscheidet ein Punktesystem über den Zuschlag, was im kommenden Frühjahr der Fall sein wird.

"Wegen der großen Nachfrage haben wir uns die Kriterien überlegt, die es uns erleichtern, Kaufanträge einzusortieren", fasste Bürgermeisterin Petra Schupp den Prozess zusammen, der im Verwaltungs-, Kur- und Kulturausschuss vorberaten wurde.

Bewerber ohne Eigentum bevorzugt

Dabei ist von Bedeutung, welche Verbindung nach Neubulach besteht, ob sich der Arbeitsplatz in der Gemeinde befindet und ob sich der potenzielle Käufer sozial engagiert. "Aktive Vereinsmitgliedschaft wirkt sich dabei aus und umso mehr, wenn Bewerber sich im Vorstand oder in der Feuerwehr engagieren", erläuterte Schupp. Darüber hinaus erhalten Bewerber den Vorzug, die noch kein Wohneigentum oder Baugrundstück besitzen. Der Katalog sieht beispielsweise 25 Punkte für Kaufinteressenten vor, die schon seit ihrer Geburt in der Bergwerkstadt wohnen und staffelt sich nach unten für die Anzahl von Jahren oder Rückkehrer. Zudem gibt es für jedes Kind bis 14 Jahren einer bauwilligen Familie zehn Punkte. Die reine Vereinsmitgliedschaft seit mindestens zwei Jahren bewertet das System mit fünf Punkten.

Über die zu erreichende Mindestpunkzahl, die mit 70 Punkten vorgeschlagen war, diskutierte das Gremium. "In einen Verein geht man in der Regel erst, wenn man gebaut hat, vor allem wenn es externe Bewerber sind", folgte Stefan Pfrommer dem Vorschlag von Anja Skafar, die Skala auf 50 oder 55 Punkte anzusetzen.

"Für mich selber wäre das Punktesystem knapp", sagte Stephan Kapp und sprach sich für diese "faire Messlatte" aus. Cornelia Dendel warb indes um einen höheren Ansatz. "Wir müssen auch mit der Infrastruktur nachkommen", gab sie mit Blick auf Betreuungseinrichtungen zu bedenken. Denn in dem neuen Baugebiet sind rund 50 Bauplätze mit Grundstücksgrößen zwischen 330 und 680 Quadratmetern zu erwarten. Der Verkaufspreis wurde vom Gemeinderat auf 230 Euro je Quadratmeter festgelegt.

"Ich bin der Meinung, man sollte sich einen Bauplatz auch erarbeiten und einen sozialen Beitrag in die Gemeinde einfließen lassen", sprach sich Jürgen Bohnet für eine "gewisse Schwelle" aus. Nicht zu hoch wollte Alois Jerges den Wert ansetzen, denn junge Familien mit Kindern wolle man auch in die Stadt locken. Achim Pfrommer schlug konkret eine Mindestpunktzahl von 60 Punkten sowie 15 Punkte für Kinder vor. Dem folgete schließlich die Mehrheit des Gemeinderats.

Die beschlossenen Richtlinien fließen in einen, von der Stadt ausgearbeiteten Bewerbungsbogen, der Kaufinteressenten ab Herbst zur Verfügung steht.