Kommunales: Stadtentwicklungskonzept nimmt Fahrt auf

Neubulach. Die Entwicklung eines integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) in Neubulach wurde gestartet. Auf dem Wochenmarkt konnten sich die Bürger über den Ablauf informieren und selbst erste Vorschläge und Impulse einbringen.

Vor dem Neubulacher Rathaus stehen Reinhard Bohne und Philip Klein gemeinsam mit Kämmerer Manfred Maurer unter einem Pavillon und sind ins Gespräch mit Besuchern des Wochenmarkts vertieft. Vor ihnen ausgebreitet liegt auf einem Tisch eine Karte Neubulachs mit seinen Ortsteilen. Grüne und rote Fähnchen stehen kreuz und quer auf der Karte verteilt.

"Wir sammeln die Orte und Sachen, die den Neubulachern gefallen", erklärt Bohne. Dafür stehen die grünen Fähnchen. Gemeinsam mit Klein leitet Bohne das Projekt zur Ausarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzept für Neubulach. Klein und Bohne kommen von der Firma Weeber und Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung.

An sie hatte der Gemeinderat in seiner Maisitzung den Auftrag vergeben. Sie sollen mit den Bürgern der Stadt, der Politik und der Verwaltung zusammen ein Gesamtkonzept für Neubulachs Zukunft erarbeiten. Unter dem Strich sollen dabei Leitlinien und Maßnahmen für die künftige Entwicklung der Stadt herauskommen.

"Prinzipiell fühlen sich die Leute wohl in Neubulach", sagt Klein. Das habe er gleich in den ersten Gesprächen deutlich herausgehört. Das sei nicht in allen Städten, in denen sie ähnliche Projekte geleitet hätten, so.

Trotzdem überwiegen die roten Fähnchen auf der Karte. Diese zeigen die Orte, an denen sich die Neubulacher Veränderungen wünschen sowie ihre Ideen und Anmerkungen.

"Ganz am Ende des Gesprächs fallen den Leuten dann doch noch Sachen ein, die man verbessern kann", sagt Bohne. Auf den roten Fähnchen stehen beispielsweise Dinge wie mehr öffentliche Toiletten in der Stadt, ein fehlendes Tierheim, Mitfahrbänkchen in allen Ortsteilen oder auch bezahlbarer Wohnraum für junge Familien und auch der öffentliche Personennahverkehr könnte nach Meinung mancher besser sein.

"Unsere Aufgabe ist es, diese Ideen und Vorschläge zu bündeln", sagt Bohne. Welche davon umgesetzt werden könnten, zeigen erst die weiteren Schritte. Der Infostand auf dem Wochenmarkt solle erst einmal Lust auf das machen, was im nächsten Jahr alles anstehe und was möglich wäre. Von der Resonanz aus der Bevölkerung waren Klein und Bohne angetan. Schon beim Aufbau ihres Standes seien die Projektleiter von interessierten Bürgern umringt gewesen.

Ein aussagekräftiges Meinungsbild soll dann mit einer Bürgerbefragung Anfang Oktober eingeholt werden. Daran können auch die restlichen Neubulacher ab 14 Jahren teilnehmen und ihre Meinung kundtun. Die Ergebnisse daraus werden am Donnerstag, 7. November, ab 18 Uhr bei der Auftaktveranstaltung in der Turn und Festhalle präsentiert.

Ein weiterer Baustein für das ISEK seien auch die bereits vorhandenen Daten. "Diese haben wir in den vergangenen Wochen zusammengetragen und werten sie aus", erklärt Bohne. "Dort, wo noch was fehlt, erheben wir die nötigen Daten".

Auf zahlreiche Beteiligung hoffen Bohne und Klein auch bei den Bürgerworkshops im Februar und März. Abgeschlossen sollen die Arbeiten am ISEK im April/Mai des nächsten Jahres sein.