Freuen sich über die Auszeichnung: Stefan Küpper (Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt Arbeitgeber Baden-Württemberg), Melanie Werling (Fachbereich Informatik), Verena Theimel (Fachleiterin Medienbildung), Harald Fisch (Geschäftsführer "MINT Zukunft schaffen!"), Dominik Bernhart und Thomas Schenk (Vorsitzender Schulwirtschaft Baden-Württemberg). Foto: (c) MINT Zukunft Foto: Schwarzwälder Bote

Auszeichnung: Neubulacher Bildungseinrichtung darf wegen erfolgreicher Konzepte Titel tragen

Die Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach ist ausgezeichnet worden: In Reutlingen erhielt die Bildungseinrichtung den Titel "Digitale Schule".

Neubulach/Reutlingen. Im Rahmen des vierten Kongresses "MINT Zukunft schaffen" in der Stadthalle Reutlingen gab es für die MINT-Schwerpunktsetzung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) verschiedener Schulen Ehrungen. Innerhalb dieser "MINT-freundlichen" Schulen wurden landesweit 24 als "Digitale Schule" geehrt, die über eine besondere Schwerpunktsetzung im Bereich der digitalen Bildung und der Medienbildung verfügen.

Zu diesen gehört auch die Gemeinschaftsschule Neubulach, die in den vergangenen Jahren konsequent ihre Ausstattung ausgebaut und erfolgreiche Konzepte der digitalen Bildung entwickelt und umgesetzt hat. Beispielsweise gibt es an der Schule eine AG zur Begabtenförderung im MINT-Bereich mit dem Schwerpunkt "Programmieren" oder die Teilnahme an der bundesweiten "Code your life"-Initiative von Microsoft Deutschland und dem Bund der mittelständischen Wirtschaft.

Vernetzte Zusammenarbeit

Völlig neue Wege ging die Schule, als sie das Fach "Medienbildung 5-10" für alle Schüler im Sekundarbereich einführte. Darin erarbeiten diese systematisch Inhalte und Kompetenzen im Bereich der Medienbildung von der Handhabung einzelner Anwendungsprogramme über Bildbearbeitung bis hin zum Programmieren. Hervorzuheben ist auch die eigene "owncloud", die im vergangenen Schuljahr eingeführt wurde. Über sie arbeiten die Lehrkräfte vernetzt zusammen, beispielsweise im Bereich des Materialaustauschs. Mit Eltern und Schülern ist die Schule durch elektronische Kalendersysteme vernetzt, die einfach und unkompliziert über das Smartphone abonniert werden können.

Schulleiter Dominik Bernhart freut sich über die Auszeichnung: "Viele Schulen setzen vermehrt auf den Ausbau ihrer Ausstattung. So entstehen beispielsweise Tablet-Klassen oder Ähnliches. Doch die Ausstattung alleine ist nicht ausschlaggebend. Vielmehr braucht es Konzepte, wie mit dieser Ausstattung effektiv und nachhaltig gearbeitet wird. Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept als preiswürdig bewertet wurde und sehen dies als Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen." Er hob neben dem Engagement der Lehrkräfte und der Bildungspartner auch das des Schulträgers hervor.

Bürgermeisterin Petra Schupp ist stolz auf "ihre" Schule, macht aber auch deutlich, dass die Digitalisierung keinen Selbstzweck darstellt: "Die ›digitale Schule‹ ersetzt nicht den herkömmlichen Unterricht, sondern sie stellt eine zukunftsfähige Ergänzung dar. Mit der Ausrichtung der Gemeinschaftsschule Neubulach in Richtung digitale Schule schaffen wir Bildungsvorteile und bereiten unsere Kinder optimal auf ihre spätere berufliche Lebenswirklichkeit vor."

Inzwischen gehen in Neubulach zahlreiche Glückwünsche und Gratulationen ein. Darunter auch die beiden Bundestagsabgeordneten Saskia Esken (SPD) und Marc Biadacz (CDU), aber auch der Lernpsychologe und Bildungsforscher Klaus Konrad von der Pädagogischen Hochschule Weingarten.

"Die Gemeinschaftsschule Neubulach zeichnet sich seit Jahren durch Lehrkräfte aus, die in besonderem Maße versuchen, Unterricht nach den neuesten Erkenntnissen zu gestalten", so Konrad. "Dabei gehen sie kreative und innovative Wege, um mit ihren Schülerinnen und Schülern zukunftsträchtige Themen bildungswirksam bearbeiten zu können. Hervorzuheben und richtungsweisend ist der Bereich der Medienbildung."

"Gerade der pädagogische Ansatz der GMS macht die Potenziale digitaler Lehr- und Lernmethoden besonders wertvoll, weil sie sowohl individualisierte als auch kollaborative Ansätze unterstützen und eine besondere Chance bieten, Schüler zu motivieren, ihr Lernen und überhaupt die digitale Welt aktiv mitzugestalten", meint Esken.

"Den Herausforderungen, die der digitale Wandel für unsere Gesellschaft mit sich bringt, können unsere Kinder und Jugendlichen dann kompetent und gestaltend begegnen, wenn sie in unseren Schulen professionell darauf vorbereitet werden. Dabei tun sich einzelne Schulen durch besonderes Engagement und durch innovative Konzepte hervor", erklärt Biadacz.

Die Schule selbst sieht die Auszeichnung als Rückenwind auf dem Weg zur geplanten Antragsstellung des Profilfaches IMP. Momentan wird der Antrag gerade erarbeitet und die Schule hofft auf eine Genehmigung zum kommenden Schuljahr.