Gegenüber des künftigen Pflegeheims soll ein Mietwohnobjekt für barrierefreies Wohnen unter kommunaler Trägerschaft entstehen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Trägerschaft für barrierefreies Wohnen zugestimmt / Arbeitsgruppe treibt Planungen voran

Während der Bau des künftigen Pflegeheims fortschreitet, fasste der Neubulacher Gemeinderat am Mittwoch den Grundsatzbeschluss, barrierefreies Wohnen in kommunaler Trägerschaft zu realisieren. Neue Förderbedingungen kurbeln das Vorhaben an.

Neubulach. Bis einschließlich des kommenden Jahres sehen neue Wohnraumförderungsbestimmungen vor, dass Baukosten oder Barrierefreiheit mit bis zu 80 Prozent oder Festbeträgen pro Quadratmeter bezuschusst werden. Eine Steilvorlage also, auf deren Basis Bürgermeisterin Petra Schupp vorschlug, ein Mietwohnobjekt für seniorengerechtes Wohnen zu errichten. "Das Land lässt eine vierprozentige Rendite ohne förderschädliche Auswirkungen zu, und die Möglichkeit eines zinslosen Darlehens mit zu 30 Jahren Laufzeit käme uns entgegen", lautete ihr Fazit zu den Rahmenbedingungen.

Im Rathaus gehen immer wieder Anfragen ein

Bekanntlich hat das Gremium für dieses Projekt bereits vor mehr als zwei Jahren Flächen zwischen Ahnengarten, Wildberger Steige und Oberhaugstetter Straße vorgesehen. Außer Frage stehe zudem der Bedarf, berichtete Schupp doch erneut von 23 konkreten Anfragen für diese Wohnformen. Zudem freundete sich der Gemeinderat im November vergangenen Jahres mit einer Entwurfsplanung von Architekt Fritz Kempf an (wir berichteten). Das angekündigte Bauherrenmodell relativierte die Bürgermeisterin. Sie habe die Nachricht erhalten, dass besagte Gruppe sich dafür engagiere, dass etwas entstehe, sie wolle aber nicht als Bauherr auftrete. Das Anliegen geht auf den Arbeitskreis "Älter werden in Neubulach" im Leader-Projekt "Lebensqualität durch Nähe", kurz LQN, zurück.

"Es entspricht dem ursprünglichen Gedanken dieses Arbeitskreises und ich bin dafür, dass die Stadt es realisiert bei diesen Rahmenbedingungen", unterstrich Martin Schöttle. Ratskollege Jürgen Bohnet regte in diesem Zusammenhang an, den Arbeitskreis mit ins Boot zu holen.

Regina Dürr und Ulrich Fleck sorgen sich, ob die Verwaltung das personell stemmen könne. Die Bürgermeisterin verwies auf externe Bauleiter und Wohnraumverwalter. "Ich war schon früh dafür, dass die Kommune sich damit befasst und empfehle einen Eigenbetrieb dafür, da sich das optisch besser darstellen lässt", warb Friedrich Haarer für eine Realisierung. Insgesamt herrschte im Gemeinderat der Tenor, dass dieses Projekt der Stadt gut zu Gesicht stehen würde.

Der Möglichkeit, bezahlbaren Wohnraum zu errichten, gewann außerdem Alois Jerges Positives ab. "Wir sind unter Zeitdruck und müssen alle Hebel in Bewegung setzen" verwies er auf den zeitlichen Rahmen der Förderung bis Ende 2019.

Das Gremium sprach sich im Grundsatz für das Vorhaben aus. Es benannte mit Jerges, Bohnet und Dieter Heselschwerdt Mitglieder einer Arbeitsgruppe für die weiteren Planungen, in die der LQN-Arbeitskreis zur Mitwirkung eingeladen werden soll.