Johannes Rohlf (Mitte) beim SWR-Dreh im Juli. Archivfoto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Handwerk: Orgelbauer Johannes Rohlf freut sich über die Entscheidung der UNESCO

Neubulach-Seitzental. Die "Tradition von Orgelbau und Orgelmusik in Deutschland" ist zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. Das freut auch Johannes Rohlf, der eine Orgelbau-Werkstatt im Seitzental hat.

Schließlich sei der Orgelbau bisher eher ein "Randgebiet" gewesen; "wer kümmert sich schon um Orgeln?", meint Rohlf. Umso mehr begrüßt er die Entscheidung der UNESCO, da dieses Handwerk in der Öffentlichkeit eine größere Aufmerksamkeit bekomme. "Der Orgelbau ist ein wichtiger Träger unserer abendländischen Kultur", sagt Rohlf, "wenn dem Bedeutung geschenkt wird, ist das eine tolle Sache". Einerseits handele es sich um ein eher unbekanntes Handwerk – andererseits sei der Mangel an jungen Nachwuchskräften im Orgelbau nicht ganz so groß wie in anderen Branchen.

Internationale Aufträge

Rohlf, der seinen Beruf im sächsischen Bautzen gelernt und 1963 die Meisterprüfung in Ludwigsburg bestanden hat, blickt auf Aufträge in ganz Europa und Japan zurück. Die größte aus seiner Werkstatt stammende Orgel hat 35 Register und steht seit 2006 in einer Kirche in Hamburg. Restauriert hat Rohlf von 2012 bis 2014 eine noch größere Orgel: An einem mehr als 200 Jahre alten Instrument mit 42 Registern arbeitete er für das Kloster Obermarchtal.

Berühmt wurde Rohlf in diesem Jahr auch durch das Fernsehen: Der SWR berichtete im Juli über ihn und seine Werkstatt.