Auf dem Weg zum funktionierenden Team: lebhafte Diskussionen über den richtigen Weg bei der GPS-Tour. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Schule: Kennenlerntage der beiden fünften Klassen

Neubulach. Die Klassen 5a und 5b der Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach besuchten mit ihren Klassenlehrerinnen Fenja Steermann und Katrin Kees im Sport- und Freizeitheim Kapf in Egenhausen. Der Name war Programm: Das Ziel war es, sich besser kennenzulernen und auch mit den Schülern der Parallelklasse Kontakte zu knüpfen. Tatkräftig unterstützt wurde die Gruppe von Lukas Seeger, der zurzeit sein dreiwilliges soziales Jahr (FSJ) an der GMS Neubulach absolviert.

Wichtige Verhaltensregeln

Nach der gemeinsamen Busfahrt, auf der bereits schnell und unkompliziert die freiwilligen Tischdeck- und Abräumteams gebildet wurden, konnten sich die Kinder zunächst beim ersten gemeinsamen Mittagessen stärken. Sie wurden vom Leiter des "Kapfes", Heinz Banzhaf, auf wichtige Verhaltensregeln hingewiesen. Im Anschluss bezogen die 43 Schüler ihre Zimmer. Sie mussten sich der Herausforderung stellen, ihre Betten zu beziehen, was sich als gar nicht so leicht herausstellte.

Danach ging es an die frische Luft und in die Natur: Die Kinder erkundeten nach der Anweisung von Banzhaf mithilfe von GPS-Geräten die Umgebung des "Kapfes". In Kleingruppen arbeiteten sie sich von Wegpunkt zu Wegpunkt und lernten, dabei sowohl auf Hinweise in ihrem Blickfeld als auch auf den Kompass ihres Gerätes zu achten.

Nach ungefähr zwei Stunden hatte ein Großteil der Kinder diese komplexe Tour erfolgreich gemeistert. Einige waren unterwegs durcheinandergekommen und hatten sich dazu entschieden, lieber umzukehren, anstatt sich zu verlaufen – eine gute Entscheidung.

Das wichtigste Ziel konnten aber alle erreichen: Zusammenarbeiten und auf eigene Faust unterwegs sein.

Bis zum Abendessen vergnügten sich die Kinder mit Sportgeräten, dem Niedrigseilparcours, Spielfeldern und auf den Zimmern. Langweilig wurde es ihnen dank der etlichen Beschäftigungsmöglichkeiten nie. Viele waren so viel in Bewegung und ständig außer Atem, dass sie sich mehrfach vergewisserten, nach dem Abendessen noch genug Zeit für die Dusche zu bekommen, bevor sie für die Nachtruhe auf den Zimmern sein müssten.

Im Anschluss an das Abendessen wurden nochmals alle Kinder zusammengerufen, um mit dem FSJler Lukas in der Sporthalle gruppenbildende und –fördernde Spiele zu machen. Bis zur tatsächlichen Nachtruhe dauerte es bei manchen Zimmerbesatzungen länger als bei anderen. Bei einer Gruppe trat Kees mitten in der Nacht zum Vorlesen an, bis die Kinder eingeschlafen waren. Letztendlich wurde es dann aber doch eine ruhige, wenn auch recht kurze, Nacht.

Am nächsten Morgen gab es erst einmal zwei Geburtstagskinder zu feiern, die an ihrem Frühstückstisch mit ein paar Aufmerksamkeiten von ihrer Klassenlehrerin Steermann überrascht wurden: Luftballons, Geburtstagsmusik, Kuchen mit Kerzen und jeweils einer Geburtstagskarte, auf der am Tag zuvor so heimlich wie es ging alle Mitschülerunterschrieben hatten.

Nach dem Aufräumen, Packen und Putzen traten alle wieder die Rückfahrt an. Sie bekamen die Aufgabe, zurück an der Schule, ihren neuen Bekanntschaften aus der jeweiligen Parallelklasse kurze Briefe zu schreiben, in denen sie nochmals über gemeinsame Erlebnisse reflektieren und sich zeigen sollten, was sie übereinander gelernt haben. Im Rahmen eines Ratespiels musste der Adressat herausfinden, wer der Absender sein könnte. Die Briefe zeigten klar, dass die Kennenlerntage einen Beitrag zur parallelklassenübergreifenden Klassengemeinschaft leisten konnten: "Danke, dass du mein neuer Freund bist" war nur eine von vielen rührenden Zeilen.