Bürgermeisterin Petra Schupp (links) und Leiterin Christina Jäger bei der Wiedereröffnung des Jugendhauses. Foto: Fuchs Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Christina Jäger übernimmt die Leitung des offenen Treffs / Vorschläge zur eigenen Gestaltung

Neubulach. Für die Jugendlichen in Neubulach war der Winter besonders hart. Ausgerechnet über die vergangenen vier Monate war das Jugendhaus geschlossen. Nun wurde mit Christina Jäger eine neue Leiterin des offenen Jugendtreffs gefunden. Aktuell arbeitet sie parallel an einer Schule in Pforzheim und dem Jugendhaus Neubulach, weshalb letzteres bis April nur ein bis zwei Tage pro Woche geöffnet ist, bis es dann richtig los geht. Bei der Wiedereröffnungsfeier unterhielten sich Jäger und Bürgermeisterin Petra Schupp mit den Jugendlichen über deren Vorstellungen.

Nach und nach trudelten die jungen Besucher ein, die von der neuen Hausleiterin schon sehnsüchtig erwartet wurden. Momentan werden die Räumlichkeiten des Jugendhauses auch als Mensa für die Gemeinschaftsschule genutzt. Durch die Tischreihen geht deshalb viel Platz verloren. Es werde über einen Anbau nachgedacht, erklärte Bürgermeisterin Schupp.

Doch auch mit wenig Platz lässt sich erst einmal etwas anfangen. Jäger hat das Haus schon gründlich inspiziert. Sie hat den Billard-Tisch, Tischkicker, eine Dart-Scheibe und die Küche entdeckt. Letztere hat es ihr besonders angetan. Sie freut sich, von den Jugendlichen zu hören, dass sie gerne Kochabende im Jugendhaus veranstalten. "Mein Onkel hat ein Restaurant und mein Opa ist Koch", erklärt sie. "Im Kochen und Backen bin ich fit."

Fit ist sie außerdem im Umgang mit Pflanzen und Werkzeugen. Auf Wunsch der Jugendlichen will sie sich daran wagen, Palettenmöbel mit ihnen zusammen zu bauen. Die werden dann im Sommer auf die Terrasse gestellt. "Zum Grillen bietet sich die Terrasse auch bestens an", findet sie. Auch das haben die Jugendlichen schon öfter gemacht.

Hinter dem Jugendhaus gibt es auch einen Garten, der bisher bloß eine Wiese ist. "Ich könnte mir vorstellen, dort Hochbeete mit Kräutern anzupflanzen", schlägt sie vor. Auch die Bürgermeisterin ist von diesem Plan begeistert. Die Nummer eins auf dem Wunschzettel der jungen Besucher ist jedoch eine Play Station. Die Liste der Spiele, die sie dafür wollen, ist außerdem lang. "Wir wählen dort zwei oder drei Spiele aus", überlegt Jäger. "Sonst wird es teuer."

Spielekonsole gewünscht

Die Anschaffung der Spielekonsole bekomme man aber auf jeden Fall hin, kündigt sie an. Auch ein paar Brettspiele mehr wären nicht verkehrt, findet sie. Jäger fragt, wie oft in der Vergangenheit denn Ausflüge unternommen wurden. "Nicht oft", erinnert sich Schupp, "aber wir sind da offen." Auch Ausflüge mit Übernachtungen wären eine Überlegung wert. "Wir könnten zum Beispiel in den Europapark gehen", schlägt Jäger vor und erhält zustimmendes Kopfnicken.

Zum Schluss müssen noch die eher unangenehmen Themen geklärt werden. "Wie sieht es mit Regeln aus?", will ein Jugendlicher wissen. "Das Jugendhaus soll in erster Linie euch gehören", sagt die Bürgermeisterin. "Überall gibt jemand den Takt vor. So soll es im Jugendhaus nicht sein."

Ganz ohne Richtlinien funktioniere es aber natürlich trotzdem nicht. Alkohol bleibt nach wie vor verboten, seinen Müll räumt jeder selber auf.

Einer der Jugendlichen spricht das Müll-Problem an, das vor einiger Zeit drohte, Überhand zu nehmen. Der Grund sei auch der zu kleine und daher immer überfüllte Mülleimer. Der Hausmeister sei darauf hingewiesen worden, dass ein weiterer Müllereimer gebraucht werde. Passiert sei bisher jedoch nichts. Auch darum will man sich nun noch einmal kümmern.

Weitere Anregungen haben die jungen Besucher nicht. "Das kommt dann irgendwann", sagen sie.

Geöffnet ist das Jugendhaus bis April jeden Donnerstag und jeden zweiten Freitag, ab April voraussichtlich Montag, Dienstag und Donnerstag zwischen 16 und 20 Uhr. Über gelegentliche Öffnung an Sonntagen wird noch beraten. Die genauen Öffnungszeiten werden nochmals bekannt gegeben, erklärt Jäger.