Gegen eine am 12. Oktober geplante Neonazi-Demo in Göppingen will nicht nur das Bürgerbündnis "Kreis Göppingen nazifrei" ein Zeichen setzen, sondern auch Gewerkschafter und Arbeitgeber. Foto: dpa

Wieder wollen Neonazis im schwäbischen Göppingen durch die Straßen ziehen. Die Stadt prüft erneut ein Verbot. Gewerkschaft und Arbeitgeber machen sich indes im Schulterschluss stark gegen Rechts.

Göppingen - Gewerkschafter und Arbeitgeber wollen gemeinsam ein Zeichen gegen eine große Neonazi-Demonstration in Göppingen setzen. „Bei allen Unterschiedlichkeiten gibt es eine Gemeinsamkeit, die heißt: Respekt im Umgang miteinander“, sagte Gewerkschaftssekretär Michael Kocken von der IG Metall Göppingen-Geislingen. Zusammen mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall Neckar Fils äußerte sich die Gewerkschaft deshalb am Montag gegen die am 12. Oktober geplante Demo.

Die Polizei rechnet mit bis zu 200 Teilnehmern aus der rechten Szene aus ganz Deutschland. Rund 1000 Gegendemonstranten des Bürger-Bündnisses „Kreis Göppingen nazifrei“ sowie eine zweistellige Zahl an Menschen aus der linken Szene werden erwartet.

Stadt prüft Verbot

Die Stadt Göppingen prüft derweil ein rechtliches Verbot des Neonazi-Treffens. Im vergangenen Jahr war sie damit am Ende vor Gericht gescheitert. Da waren im Oktober rund 150 Rechtsextreme nach Göppingen gekommen. Der Gewerkschaft zufolge stufte der Landesverfassungsschutz diese als zweitgrößte rechtsextreme Demonstration landesweit ein.

„Die Unternehmen machen im Ausland und mit ausländischen Mitarbeitern gute Geschäfte - und der Erfolg kann nur kommen, wenn alle im Respekt miteinander arbeiten“, sagte Kocken. In einer gemeinsamen Erklärung zeigten sich Gewerkschafter und Arbeitgeber besorgt über eine spürbare Zunahme rechter Aktivitäten im Raum Göppingen. „Ich sehe alle gesellschaftlichen Akteure gefordert, auf die Gefahr zusammen aufmerksam zu machen und Bündnisse zu schmieden“, sagte der Gewerkschafter. Vor allem von der CDU und der FDP erwarte er größeres Engagement.