Die Bäume spiegeln sich im Wasser der Fischweiher. Foto: Schwind

Mit steigenden Temperaturen zieht es die Menschen wieder hinaus in die Natur. Ein Geheimtipp ist der Rundweg um das Kloster Kirchberg herum – vorbei an malerischen Weihern.

Wenn die Sonne die Winterstarre lockert, erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Jetzt kommt auch das Leben wieder in Gang – das lockt ein Ausflug in die Natur.

Ein richtiges Naturparadies befindet sich auf dem Kirchberg am Fuße des Klosters. Ein Rundweg führt einmal um die ehrwürdigen Mauern herum, vorbei an mehreren malerischen Fischweihern.

Dort bewirtschaftet der Angel- und Naturschutzverein Sulz (ANV) eine Weiheranlage mit vier großzügig angelegten Weihern. Diese beherbergen vor allem eine gesunde Population an Karpfen, Schleien und Zandern. Die Teiche wechseln sich ab mit naturbelassenen Flächen, wo umgefallene Bäume liegen gelassen werden – eine Heimat für viele Lebewesen.

Mitglieder leisten wichtigen Beitrag zum Ökosystem

Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen ertönt auch wieder ein einzigartiges Froschkonzert der Männchen beim Buhlen um Weibchen, das weithin hörbar ist. Mit dem Quaken markieren sie ihr Revier, zudem wollen sie Aufmerksamkeit wecken und beeindrucken. In warmen und feuchten Frühjahresnächten verlassen sie nämlich als Frühlaicher ihre Winterverstecke und wandern zu ihren angestammten Laichplätzen.

Die Sulzer Angel und Naturschützer kümmern sich vorwiegend um die Natur. Die Mitglieder leisten einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem Kirchbergweiher, das zusammen mit der Klosteranlage einzigartig sein dürfte. Seit weit mehr als 30 Jahren ist Herbert Rautenberg als Gewässerwart der Sulzer Kirchbergweiher die treibende Kraft.

Steinhaufen als Lebensräume

Die Sulzer Angler um Rautenberg haben natürliche Steinhaufen aufgetürmt, die wichtige Überlebensräume für Tiere und Pflanzen darstellen. Das aufgestapelte tote Holz am Rand des Weihers ist ein Lebensraum für zahlreiche Lebewesen und Nährstofflieferant für den Boden.

Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen der Natur. Viele Insekten profitieren vom abgestorbenen Holz als wichtige Lebensgrundlage.

Zwar solle man die Natur mit solchen Hilfsbauwerken erfahrener Naturschutzbeauftragter unterstützen, aber die Natur auch Natur sein lassen. Ein Eingreifen sei nicht immer gefragt und sinnvoll.

Immer mehr Arten gefährdet

Dennoch: Das Verändern der Natur durch den Mensch habe den Tieren und Pflanzen stark zugesetzt, was auch die Hauptursache für den Artenschwund und die Zerstörung der Habitate sei. Die Folge: Immer mehr Arten sind weltweit gefährdet oder sogar ausgestorben.

Dass es den Menschen im Frühling wieder hinaus in die Natur zieht – wie an die Weiher des Kirchbergs „das ist einerseits schön, andererseits kann es in den hochsensiblen Ökosystemen unter dem Besucherdruck zu Schäden an den Anlagen kommen“, gibt Rautenberg zu bedenken.

Viele Wildbienenhäuschen findet man rund um die Weiher. Foto: Schwind

Die Sulzer Naturschützer teilen dieses sensible Kleinod gerne mit Besuchern, so lange sie sich an die auf Tafeln geschriebenen Regeln halten. „Wenn sich die Menschen nicht verantwortungsbewusst in der Natur aufhalten und die angebrachten Hinweisschilder nicht beachten, leidet das Bauwerk Natur“, betont Rautenberg, der seit 1986 Gewässerwart auf dem Kirchberg ist. Und das können jene, die gerne an den Weihern vorbei schlendern natürlich nicht wollen. Eine intakte Natur ist schließlich ein Erlebnis – auch für nachfolgende Generationen.