Die Veranstaltung zur Biotopverbundplanung in Hechingen hat viele Besucher angelockt Foto: Baumer

Die kommunale Biotopverbundplanung gewinnt auch in Hechingen an Bedeutung. Der städtische Klimaschutzmanager Jürgen Baumer möchte die heimische Flora und Fauna schützen – und will alle Beteiligten früh einbeziehen.

Die Stadt Hechingen hat jüngst zu einer Veranstaltung zur kommunalen Biotopverbundplanung eingeladen. In den vergangenen Jahren hat Baden-Württemberg verstärkt auf den Schutz und die Förderung der Biodiversität gesetzt. Die kommunale Biotopverbundplanung spielt dabei eine entscheidende Rolle, um die Fragmentierung der Lebensräume zu minimieren und eine Vernetzung verschiedener Ökosysteme zu gewährleisten.

Daher machten sich Bürger, Gemeinderäte, Ortsvorsteher und Behördenvertreter auf den Weg, um die Biotopverbundplanung Offenland auf Gemarkung Hechingen unter die Lupe zu nehmen. Der städtische Klimaschutzmanager Jürgen Baumer verwies auf den immer noch zu hohen Flächenverbrauch in Baden-Württemberg und die Notwendigkeit, den heimischen Arten ausreichend Lebensraum zu bieten. Um die heimische Flora und Fauna zu erhalten, in Baden-Württemberg sind 40 Prozent davon gefährdet, bedarf es der Planung oder Erhaltung sicherer Wandermöglichkeiten. „Artenschutz ist Menschenschutz, ist Heimatschutz,” so Jürgen Baumer. Paulina Schmid und Pascal Abel, Biotopverbundbotschafter im Landratsamt Zollernalb, stellten die Kommunale Biotopverbundplanung vor.

Ideen für einen biodiversen Golfplatz

An verschiedenen Stationen erörterten Schmid vom Planungsbüro Planstatt Senner und Abel, Biotopverbundbotschafter im Landratsamt Zollernalb, sowie Jürgen Baumer die Ziele und das Vorgehen im Hinblick auf die Umsetzung eines funktionalen kommunalen Biotopverbunds.

Die Veranstaltung zeigte verschiedene Themenkomplexe der kommunalen Biotopverbundplanung: Die Familie Konstanzer lieferte Einsichten zur nachhaltigen Landwirtschaft, Heiko Ewert vom Golfclub Hechingen präsentierte Ideen für einen biodiversen Golfplatz, Eckart Rommel von der Nabu-Gruppe Hechingen gab Einblicke in die Biotoppflege für den Laubfrosch.

Landwirtschaft einbeziehen

Es entstand ein reger Austausch über die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität in Hechingen und Umgebung. Eine frühzeitige Einbeziehung der Landwirtschaft sowie eine enge Abstimmung mit den Flächeneigentümern und Flächenbewirtschaftern sind entscheidende Aspekte für den Erfolg eines kommunalen Biotopverbunds. Daher wurde die Öffentlichkeitsveranstaltung bereits während der noch andauernden Bestandserfassung angeboten, um möglichst viele Akteure frühzeitig in den Planungsprozess einzubeziehen und ihre Perspektiven und Bedenken zu berücksichtigen.