Klaus Mack (Zweiter von links) stellt sich am Sonntag dem Narrengericht. Im Beisein der Figuren Fuxlochweible, Drillerhansele und Schurkenfänger (vorne, von links) gaben Bernd Haisch, Andreas Ammer, Jürgen Mast und Benjamin Stahl (hinten, von links) einen Einblick, was den Abgeordneten erwartet. Foto: Büro Mack

CDU-Bundestagsabgeordneter Klaus Mack muss sich am kommenden Sonntag, 4. Februar, vor dem Dornstetter Narrengericht verantworten.

Vom Schaffer zum Schwätzer: Das ist einer der Hauptanklagepunkte gegen Klaus Mack. Dafür muss sich der CDU-Bundestagsabgeordnete am Sonntag, 4. Februar, vor dem Dornstetter Narrengericht verantworten.

Bekannt geworden als arbeitswütiger Bürgermeister, hocke er jetzt für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt im Bundestag herum, schwinge Reden, führe zähe Verhandlungen – oft ohne Ergebnis, heißt es in der Anklageschrift. Natürlich nicht ohne Augenzwinkern.

Und auch Mack nimmt es laut einer Mitteilung seines Büros mit Humor: „Das Leben ist schließlich oft ernst genug. Daher ist es mir eine Ehre, Delinquent der Dornstetter Drillerhansele zu sein. Der Obrigkeit die Wahrheit zu geigen, gehört ja auch zur guten Tradition der Fasnet“, sagte der Abgeordnete beim Vorgespräch mit der närrischen Delegation.

Verteidiger scheitert grundsätzlich

Im Beisein der Figuren Drillerhansele, Fuxlochweible und Schurkenfänger gaben Zeremonienmeister Bernd Haisch, Häsmeister Benjamin Stahl, Narrengerichtsschreiber Andreas Ammer und Gerichtsvorsitzender Jürgen Mast Einblick in den geplanten Ablauf.

Ob Mack am Ende seine gerechte Strafe erhält oder doch mit einem Freispruch davon kommt, hängt vor allem von seiner Verteidigungsstrategie im persönlichen Verhör ab. „Helmut Michels wird Klaus Mack als Advokat zur Seite stehen. Der macht seine Sache grundsätzlich gut, ist aber die letzten 25 Mal bei dieser Aufgabe krachend gescheitert“, sagte Haisch und wies den Abgeordneten in die Gepflogenheiten am großen Tag ein.

Bürgermeister Bernhard Haas hält Laudatio

So marschieren die Teilnehmer des Narrengerichts immer am Ende des Umzugs mit, der um 13 Uhr beginnt. Gegen 15 Uhr zum Ende des Umzugs findet dann auf der Bühne am historischen Marktplatz von Dornstetten das Spektakel statt. Nach dem Prozess folgt der Ritterschlag des Delinquenten samt Laudatio – diesmal gehalten von Bürgermeister Bernhard Haas. „Der kennt mich gut und lange“, atmete Mack im Vorgespräch erleichtert auf.

Hoffnung macht ihm, dass bisher trotz des strengen Hohen Gerichts noch jeder Delinquent milde davongekommen ist. Darunter viele illustre Namen wie Brauereichef Carl Glauner aus Alpirsbach, Dübel-Erfinder Artur Fischer, Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Chor-Dirigent Gotthilf Fischer, Ex-Minister Guido Wolf, das Kabarett-Duo „Dui do on de Sell“ oder auch Macks Amtsvorgänger Hans-Joachim Fuchtel.

„Es soll ein großer Spaß sein. Und dafür bin ich immer zu haben“, begründet Mack seine spontane Zusage zum Narrengericht, mit dem die Zunft am Sonntag zum 26. Mal ein Stück Geschichte Dornstettens in unterhaltsamer Weise für die Besucher lebendig macht.

Der Ablauf am Sonntag, 4. Februar

10.30 Uhr
Närrischer Frühschoppen in der Stadthalle Dornstetten

11 Uhr
Zunftmeisterempfang in der Stadthalle

13 Uhr
Närrischer Umzug durch Dornstetten

15 Uhr
Narrengericht auf dem historischen Marktplatz

16 Uhr
Laudatio und Ritterschlag in der Stadthalle