Die Sänger des Chorverbands Kniebis-Nagold präsentierten im Kubus ihr stimmungsvolles Konzertprogramm. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Amateurgesang: Chorverband Kniebis-Nagold präsentiert das Konzertprogramm vor seiner Reise nach Peru

Sänger des Chorverbands Kniebis-Nagold brechen demnächst für zwei Wochen zu einer Konzert- und Kulturreise nach Peru auf. Das Konzertprogramm präsentierten sie quasi als Generalprobe zuvor in der Heimat.

Nagold. Nach ihrer ersten Chorreise vor zwölf Jahren nach Brasilien und Argentinien steht den Amateursängern aus Nagold, Horb, Ebhausen und Altensteig erneut ein musikalisches Abenteuer bevor. In Peru werden sie mehrere Schauplätze wie Machu Picchu, Titicacasee, einige archäologische Ausgrabungsstätten sowie die Städte Lima und Cuzco besuchen und selbstverständlich auch Konzerte geben – eines davon in der monumentalen Kathedrale von Cuzco.

Eineinhalb Jahre feilten Dirigentin und ihr Team

Kürzlich stellte das 36-köpfige Ensemble unter der Leitung von Véronica Kluge das umfangreiche, chronologisch von Renaissance bis Gegenwart strukturierte Reise-Konzertprogramm in Nagold im Kubus vor. Dem herrlichen Wetter trotzend, genoss die Zuhörerschaft die ausgelassene Stimmung, obendrauf ließ sie sich in der Pause eine Menge kleiner Köstlichkeiten schmecken.

Gut eineinhalb Jahre feilten die gebürtige Argentinierin Kluge und ihre Mannschaft an dem Export-Repertoire, das gänzlich aus dem Chorbuch "4Voices" von Lorenz Maierhofer stammt. Im Konzert setzten sie alles daran, sich im besten Licht zu präsentieren.

Weil die Dirigentin über nur acht Männerstimmen verfügt, legte sie den Schwerpunkt auf optimale Ausbalancierung der Stimmkraft sowie lobenswerte Textwiedergabe und dynamische Vielfalt. Nicht zu übersehen war der nach oben gerichtete Zeigefinger, mit dem sie gelegentlich die Tonhöhe des anspruchsvollen A-cappella-Gesangs korrigierte. Auch ihrem rhythmischen Diktat unterwarf sich die geschlossene Gruppe gerne und vertrauensvoll.

Die Chorleiterin trat zwischendurch als Moderatorin auf, sie besprach kurz jeden Programmpunkt und erzählte Wissenswertes und Interessantes über die Komponisten aus dem überwiegend deutschen Sprachraum, um nur Michael Praetorius, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms und Anton Bruckner zu nennen.

Klassische und volkstümliche Beiträge

Neben Klassik umfasste das Konzertangebot auch volkstümliche sowie traditionelle Gesangsbeiträge, deren jeweiligen Charakter die Sänger so trefflich auffingen, dass der auf deutsch und spanisch vorgetragene Bittruf "O Herr, gib Frieden" von Dimitri Bortjansky eine Klangfarbe des russisch-orthodoxen Kirchengesangs bekam und das temperamentvolle "Ride the Chariot" mit der Solistin Sonja Wiedenmann für einen enthusiastischen Beifall und "Super"-Rufe sorgte. Sicherlich werden auch drei stimmungsvolle Alpenlieder von Maierhofer und mehrere bekannte Weisen wie "Der Lindenbaum" oder das exotische "Siyahamba" den gleichen Gefallen im Andenstaat finden, wie es in Nagold geschah.

Die Chormitglieder gehen unterschiedlichen Berufen nach und nur während der wöchentlichen Proben können sie ihrer musikalischen Passion frönen. Mit langem Applaus belohnte das Publikum die Effekte der mehrmonatigen Arbeit, die im vorteilhaften Klangbild voller Gesangsfreude und inniger Leidenschaft ihren Ausdruck fand.

"Wir haben gesungen und gebacken für euch",strahlte der für Chorfinanzen- und Organisation verantwortliche Klaus Fischer und noch vor der Zugabe bedankte er sich bei der Dirigentin Kluge sowie bei Klaus-Peter Thierer (Administration) und Monika Braun-Witt (Presse) für die Zusammenarbeit bei dem Großprojekt. Der Countdown für die Peru-Reise hat begonnen.