Ihnen allen liegt Nagold am Herzen: Der Beirat für Integration und Sprachförderung in Nagold wird aufgestockt. Foto: Pieske Foto: Schwarzwälder-Bote

Aus 13 mach 23: Zahl der Vertreter in Nagold soll sich nach der Kommunwahl nahezu verdoppeln. Mitglieder sollen Stadt beraten.

Nagold -Der Beirat für Integration und Sprachförderung ist in Nagold noch nicht allzu bekannt. Das soll sich jetzt ändern. Das Gremium möchte sich vergrößern und auch ausländischen Bürgern aus der EU und Vertretern aus den Fachbereichen die Türe öffnen. Aus 13 mach 23 – die Zahl der bisher in den Beirat gewählten Vertretern soll sich nahezu verdoppeln. Bisher setzte sich das Gremium aus vier Stadträten aus allen Fraktionen und acht Vertretern von Einwohnern mit Migrationshintergrund zusammen, die unter Vorsitz von Oberbürgermeister Jürgen Großmann rund zweimal im Jahr zusammentrafen. Ausgeschriebenes Ziel des Integrationsbeirates: Ein gutes multikulturelles Zusammenleben in Nagold fördern und sich für Chancengleichheit von ausländischen Mitbürgern einsetzen.

In das Gremium gewählt werden konnten bisher nur Vertreter von Bevölkerungsgruppen aus Drittstaaten – ausländische Einwohner aus dem europäischen Staatenverbund blieben außen vor. Ein Aufbau, den die Stadt gründlich überdachte. "Wir müssen alle Menschen mit Migrationshintergrund in unsere Arbeit mit einbinden", sagt der Rathauschef. "Das Wir-Gefühl endet schließlich nicht beim nationalen Pass", so das Stadtoberhaupt.

Nach der Kommunalwahl am 25. Mai möchte man sich deshalb "auf neue Beine stellen", kündigte Großmann an. Bis zu 13 ausländische Mitbürger aus verschiedensten Nationen soll das Gremium dann fassen. Vor allem die in Nagold ansässigen ausländischen Vereine und Vereinigungen sind dabei angesprochen – denn die haben ein Vorschlagsrecht bei den Integrationsbeiräten. Die Vertreter müssen volljährig und mindestens seit einem Jahr mit Hauptwohnsitz in Nagold gemeldet sein.

Die Stadt möchte aber nicht nur mehr Köpfe, sondern auch zusätzliche sachkundige Institutionen an ihren Tisch holen: Mit dem Neustart wird auch jeweils ein Vertreter der Arbeitsgemeinschaft ADAM, der Volkshochschule Oberes Nagoldtal, des evangelischen Diakonieverbands, des Bürgerforums und des Nagolder Jugendhauses im Gremium vertreten sein. Zusätzlich zu den bisherigen vier Fraktionsvertretern wird auch der Jugendgemeinderat in die Arbeit des Gremiums eingebunden.

"Das Thema Integration wird mit den Veränderungen breiter und tiefer in die Gesellschaft herein getragen", ist sich OB Jürgen Großmann sicher. VHS-Chefin Angela Anding sieht diese Veränderung durchweg positiv: "Wir und auch die anderen Fachbereiche sind nah an den Themen dran und können sicherlich unseren Beitrag leisten." Mit der Erweiterung auf spanische oder griechische Mitbürger habe der Integrationsbeirat nun die Gesamtbevölkerung besser im Blick, sagte sie. "Schön, dass wir noch bunter werden", freute sich auch Youz-Chef Gerd Hufschmidt über die Öffnung der Gremiumstüre.

Mit der Verdoppelung der Integrationsräte möchte sich der Beirat auch verstärkt neuen Projekten zuwenden, doch soll auch das Fest der Kulturen neu aufgelegt werden.