Der Fuß- und Radweg entlang der Waldach wurde in den letzten Wochen oft überflutet und gesperrt. Foto: Fritsch

Fuß- und Radweg steht dieser Tage meist unter Wasser. Minibagger räumt Dreck weg.

Nagold - Der Weg entlang der Waldach wurde in den letzten Wochen oft überflutet und gesperrt. Doch das ist kalkuliertes Risiko und nicht etwa eine Fehlplanung. Nach dem Hochwasser muss der ganze Dreck mühsam weggeschafft werden.

Wasser, Dreck, Schlamm. So sieht in diesen Tagen der Weg an der Waldach oft aus – und wird deshalb gesperrt. Alles normal, beruhigt Richard Kuon vom Tiefbauamt, der an der damaligen Planung mit beteiligt war. Eine Fraktion habe sich im Gemeinderat gegen eine Lösung gesperrt, die den Weg oben herum führen wollte, erinnert sich Kuon. Daraufhin sei der Weg eben unter der Brücke gebaut worden. "Das war aber die richtige Entscheidung", betont der Tiefbauamtsleiter.

Auch wenn das bedeutet, dass der Weg bei Hochwasser nahezu regelmäßig überflutet wird – jedenfalls in den letzten zwei Wochen. Ein fünfjähriges Hochwasser bekomme man unter der Unterführung durch, ohne Überflutung wohlgemerkt. Das Problem: Die jüngsten Wasserstände waren allesamt höher. "Ab circa 1,80 Meter Pegelstand tritt die Waldach da über die Ufer. Und teils hatten wir bei den Hochwassern jetzt Pegelstände von bis zu 2,50 Meter", so Kuon. Dann ist die Unterführung gesperrt und höchstens mit Schlauchbooten zu passieren.

Auslöffeln beziehungsweise Ausbaggern muss die dreckige Suppe dann der Bauhof. Dessen Leiter Thomas Rechenberg hat aber einen Trick auf Lager, um die Reinigungsarbeiten zu beschleunigen: "In der Unterführung gibt es einen Ablauf, damit das Wasser schnell rausläuft." Seine Mitarbeiter ziehen dann wie im heimischen Spülbecken den Stöpsel und schauen zu, wie die Wassermassen verschwinden.

Was zurückbleibt ist Sand und Dreck – 50 bis 60 Zentimeter dick. Der werde mit einem Minibagger weggeschoben. Doch einfach ist das nicht: "Der Durchgang hat eine Höhe von 2,30 Metern. Und normal sind solche Minibagger höher. Doch eine Firma in Nagold hat einen mit kleinerer Kabine, der passt durch", zeigt sich Rechenberg erleichtert, schiebt aber unmissverständlich nach: "Die dürfen den Bagger auf keinen Fall verkaufen."

Ist der grobe Schlamm weg, wird noch ausgespült. Dann brauchen Fußgänger wie Radfahrer keine Schwimmflügel mehr, um sicher durch die Unterführung zu kommen. "Vier bis fünf Stunden sind wir da schon beschäftigt", rechnet Rechenberg vor.

Der Rhythmus der Überflutungen sei in den letzten Wochen schon geballt, räumt Kuon ein. Doch dem Wetter kann man weder auf dem Bauhof noch beim Tiefbauamt etwas entgegensetzen. Der Minibagger und ein halber Arbeitstag einmal ausgenommen