Mittelalterlich ging es bei der Bewirtung auf der Hohennagold durch die Nagaltuna Garbe zu. Wenn der Gemeinderat zustimmt, bekommen Vereine auch in Zukunft die Möglichkeit, die Burg zu bewirten. Foto: Priestersbach

Versuch der Burgbewirtung soll fortgesetzt werden. Ausschuss macht sich Gedanken über die weitere Vorgehensweise.

Nagold - Der Versuch Burgbewirtung ist geglückt. Das bestätigte der Kultur-, Umwelt- und Sozialausschuss in seiner Sitzung. Jetzt machte sich der Ausschuss Gedanken über die weitere Vorgehensweise im kommenden Jahr. Dorothee Must, Leiterin des Amts für Bildung, Kultur und Sport, zog eine positive Bilanz: "Nur an drei Wochenenden war die Burg nicht bewirtet. Befürchtungen eines übermäßigen Rummels durch ausuferndes Gewinnstreben der Vereine haben sich nicht bewahrheitet. Es kamen weder Klagen über Lärmbelästigungen, noch gab es Vandalismus."

Nach dem Erfolg in diesem Jahr möchte die Stadt einen neuen Kiosk auf der Burg bauen. Der in diesem Sommer genutzte Kiosk ist nur als fliegender Bau genehmigt und kann in der vorliegenden Bauausführung keine Baugenehmigung erhalten. Um eine Baugenehmigung, die Auftragserteilung, Vorfertigung und Finanzierung möchte sich die Stadt noch in diesem Jahr kümmern. Die neue Bewirtschaftungshütte soll dann im Frühjahr errichtet werden. Der Neubau soll an derselben Stelle entstehen, an der der bisherige Kiosk stand, jedoch etwas vergrößert. Als Zusatzausstattung möchte die Stadt einen integrierten Außenstand und eine feste Vorrichtung für ein Sonnensegel als Notüberdachung anbringen.

Den Finanzbedarf schätzt die Verwaltung auf insgesamt 50 000 Euro, von denen 30 000 Euro auf den Baukörper entfallen, 5000 Euro auf die Einrichtung eines zusätzlichen Lagerraums und eines Sonnensegels, 6000 Euro auf die Innenausstattung, und 7000 Euro auf Geräte. Zur Deckung der Kosten stehen im laufenden Haushaltsjahr noch Restmittel in Höhe von 31 000 Euro zur Verfügung. Die restlichen 19 000 Euro stellen eine überplanmäßige Ausgabe dar.

Oberbürgermeister Jürgen Großmann bat in der Ausschusssitzung um eine Empfehlung des Verwaltungsvorschlags an den Gemeinderat. Dieser beinhaltet die Weiterentwicklung des Vereinskonzepts zur Bewirtschaftung der Burg, die Zustimmung zum Bau des dauerhaften Kiosks und den überplanmäßigen Ausgaben, sowie die Kenntnisnahme der weiterentwickelten Benutzungsordnung.

Mit der Benutzungsordnung war lediglich ein Ausschussmitglied nicht einverstanden. Statt nur zehn Euro, die im Falle einer wiederholten Abnahme des Geländes nach der Nutzung durch einen Verein fällig werden, schlug Bernd Gorenflo, Mitglied der FDP/Grüne-Fraktion, eine Gebühr von 30 Euro vor. Da es in der zu Ende gegangenen Saison jedoch nie Probleme mit den Bewirtschaftern gegeben habe, lehnte der Rat den Antrag mehrheitlich ab.

Auch mit der Regelung, dass der Gebrauch von Einweggeschirr auf ein Mindesmaß zu begrenzen ist, war Gorenflo nicht einverstanden. "Wir könnten den Gebrauch von Einwegegschirr auch komplett untersagen", schlug er vor. Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. "Bisher entstanden keine Müllberge durch das Geschirr", begründete Dorothee Must das Abstimmungsverhalten.

Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Ausschuss, die Vorlage für den Gemeinderat zu empfehlen.