Die Mission Titelverteidigung ist gelungen: Die Solarmannen aus Mindersbach waren beim 10. Keltenfest klarer Sieger bei den "Schwäbischen Highland Games". Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Keltenfest: Selbst Nagolds OB erscheint zur Siegerehrung im Kelten-Look

Von Uwe Priestersbach

Die Mindersbacher "Solarmannen" waren beim zehnten Keltenfest nicht zu schlagen. Mit einem unerwartet deutlichen Vorsprung verteidigte der Clan um Frieder Kälber seinen Titel bei den "Schwäbischen Highland Games". Rekordverdächtig waren aber auch die Besucherzahlen.

Nagold. Während die Clanmitglieder sich nach den heißen Wettkämpfen bei subtropischen Temperaturen um die 30 Grad noch ein erfrischendes Bad in der kühlen Nagold gönnten, traf Oberbürgermeister Jürgen Großmann im Keltenlook mit Trinkhorn und Schwert zur Siegerehrung in der Kelten-Arena auf dem Kleb ein. Er sprach von einem ausgesprochen erfolgreichen Wochenende, an dem wohl erstmals die 8000er-Marke bei den Besucherzahlen gerissen wurde. Zudem bezeichnete er das Keltenfest als tolle Gemeinschaftsleistung, bei der alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Ein Extralob gab es für die städtische Forstabteilung, auf die ebenso Verlass sei, wie auf das Team der Kulturverwaltung um Projektleiterin Kirsten Seeger.

Spätestens nach dem vorletzten der insgesamt zehn Wettbewerbe stand fest, dass die "Solarmannen" wie schon 2017 ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen werden. Zum Schluss kamen sagenhafte 720 Punkte zusammen. "Dieser Clan ist von Anfang an dabei und kommt immer wieder groß raus", lobte der OB den guten Zusammenhalt bei den "Solarmannen" aus Mindersbach, die sich über ein Spanferkel als ersten Preis freuen durften.

Apropos Spanferkel: Das hatte die Stadt samt Keltenbier auch den acht teilnehmenden Clans am Abend zuvor spendiert – und Jürgen Großmann kündigte für das Keltenfest 2021 eine Neuauflage des Clanessens an. "Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft", machte Clanchef Frieder Kälber deutlich, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass die "Solarmannen" so deutlich vorne liegen. Das Ergebnis zeigt ihm einmal mehr, dass man bei den "Schwäbischen Highland Games" nicht in erster Linie Muskeln braucht, sondern die richtige Technik. Und klar werde sein Clan in zwei Jahren erneut antreten, um diesen Titel zu verteidigen.

Seit dem zweiten Keltenfest ist der Familienclan Hartmann-Golz aus Herzogsweiler am Start – in diesem Jahr lag die Mannschaft mit 560 Punkten auf dem zweiten Platz. "Wir kommen immer wieder gerne hierher und für uns ist das Keltenfest alle zwei Jahre ein Highlight", erklärte Clansprecherin Heike Hartmann-Golz.

Mit dem Hinweis, "das sind halt doch die Kulturellen", kommentierte Jürgen Großmann den dritten Platz und die 530 Zähler des Clans der Alten Seminarturnhalle, der ebenfalls von Anfang an beim Keltenfest vertreten ist. "Wir sind mit dem dritten Platz zufrieden", erklärte Spielführer Chris Schäfer, dass sein Clan beim einen oder anderen Spiel einfach auch etwas Pech hatte. Mit 52 Leuten stellte die Alte Seminarturnhalle allerdings wieder den zahlenmäßig größten Clan – dem wieder etliche "Supporter" angehörten, die ihre Kämpfer lautstark unterstützten.

Zu den Urgesteinen des Keltenfestes gehört ebenso der Heber-Clan der Nagolder Gewichtheber, der mit 510 Punkten den vierten Platz belegte. Dahinter folgten auf den Plätzen der Debütant "Skero Tunga" um Freizeitkeltin Patricia Birnfeld, die Narrenzunft aus Wart sowie das Workcamp und das Youz. Auffallend erfrischend präsentierte sich das ebenso damenlastige wie multikulturelle Team des Workcamps, das unter anderem mit Akteuren aus Island, Lettland, Finnland, Mexiko oder der Türkei gespickt war. Bereits im Vorfeld waren die Workcamp-Teilnehmer aktiv und hatten gemeinsam mit jungen Zimmerleuten den neuen Arena-Turm gebaut sowie beim Aufbau des Keltenfestes geholfen.