Walter Necker starb im Alter von 62 Jahren. Foto: Schwarzwälder-Bote

Walter Necker hat aus der Pfrondorfer Mühle aus kleinsten Anfängen eine Vorzeigeadresse gemacht / Am Montag wird er beerdigt

Von Axel H. Kunert

Nagold-Pfrondorf. Das Lachen ist nicht verschwunden aus der Pfrondorfer Mühle. "Das hätte mein Vater nicht gewollt", sagt Alexander Necker, Sohn von Walter Necker. Der verstarb nach langer, schwerer Krankheit.

Ein schwerer Schlag für das beliebte Vier-Sterne-Haus "Pfrondorfer Mühle", direkt an der B 463 zwischen Nagold und Wildberg. Aber Sohn Alexander erzählt: "Die Krankheit hat meinen Vater die gesamte Zeit nie besiegt." Er habe immer seiner Humor behalten, habe bis zuletzt seine Scherze gemacht. Seine unbändige sinnliche Lebensfreude, mit der er auch seinen Hotel- und Restaurantbetrieb in den letzten über vier Jahrzehnten aus kleinsten Anfänge heraus zu einer der ersten Vorzeigeadressen im Nordschwarzwald ausgebaut habe, sei bis zum Schluss ungebrochen gewesen.

Sein Vater sei an Lungenkrebs gestorben, erzählt Sohn Alexander. Mindestens zwanzig Jahre zu früh. 62 Jahre alt sei er geworden. Am kommenden Montag (9. März) findet die Trauerfeier für seinen Vater statt. Nur an diesem Tag ist die Pfrondorfer Mühle geschlossen. Am Dienstag bereits öffnen Restaurant, die Bar "Necker" und das Hotel wieder wie gewohnt ihre Pforten. "Mein Vater hatte noch genug Zeit, die Verhältnisse zu ordnen. So ist gewährleistet, dass der Betrieb auch ohne ihn in gewohnter Weise und auf dem bestehenden Niveau fortgeführt werden kann." Das habe sich schon in den letzten Wochen und Monaten so bewährt, als sich das Unausweichliche habe abgezeichnet. Und das gelte nun natürlich auch für die Zukunft ohne Walter Necker.

Aber der Schmerz sei schon übergroß, die Lücke, die Walter Necker in dem Betrieb hinterlässt, der sein absolutes Lebenswerk darstellt, sei gewaltig. Aber "wir werden unser Möglichstes tun, um das Landhotel Pfrondorfer Mühle in seinem Sinne weiter zu führen." Denn dass aus einer einstigen Gaststube im Wohnzimmer, mit der die Gastronomie-Geschichte in der Pfrondorfer Mühle Anfang der 1960er-Jahre einmal anfing, heute ein Vier-Sterne-Hotel mit einer weit über die Grenzen Nagolds hinaus gerühmten Küche werden konnte, sei nicht nur der Verdienst von Walter Necker gewesen, sondern auch eines Teams, das ihm über Jahrzehnte hinweg stets die Treue gehalten haben. Allen voran der heutige Küchenchef Bertram Hempel, den Walter Necker bereits 1974 zu sich in die Pfrondorfer Mühle geholt hatte. Und der nun auch schon über vier Jahrzehnte – heute gemeinsam mit dem zweiten Koch Stefan Geywitz – die kulinarische Visitenkarte des Hauses prägt.

Auch Alexander Necker ist gelernter Koch. Und es war für ihn sofort selbstverständlich, "das Lebenswerk meines Vaters in seinem Sinne weiterzuführen". Aber er habe einen mächtigen Respekt vor der Lebensleistung seines Vaters. Aber, so schmerzlich die Erkenntnis auch sei, auch sein Vater habe seinerzeit nach dem ebenfalls viel zu frühen Tod seiner Mutter Gretel Necker, der legendären ersten Mühlenwirtin, die volle Verantwortung für das Haus alleine übernehmen müssen. Auch die sei bereits im Alter von erst 60 Jahren verstorben. Entsprechend sei ihm sein Vater ein Vorbild, sagt Alexander Necker, in eine solch große Verantwortung als Gastgeber und Hotelier "mit viel Respekt und Demut vor dem Erreichten" hineinzuwachsen.