Nagold - Ein seltener Anblick im Rathaus-Foyer: Gestern statteten die Sternsinger Stadtoberhaupt Jürgen Großmann pflichtbewusst ihren Besuch ab – aber dieses Mal mit Kamel und Alpaca im Schlepptau
Nagold - Ein seltener Anblick im Rathaus-Foyer: Gestern statteten die Sternsinger Stadtoberhaupt Jürgen Großmann pflichtbewusst ihren Besuch ab – aber dieses Mal mit Kamel und Alpaca im Schlepptau.
"Mit Euch kommt immer ein Stück Freude ins Rathaus", rief Großmann den kleinen Caspars, Melchiors und Balthasars zu. Am Eingang über dem Bürgerbüro hinterließen sie traditionsgemäß mit weißer Kreide die Segensbitte "20*C+M+B*10".
Mit insgesamt 26 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 19 Jahren sind in diesem Jahr so viele Sternsinger wie noch nie in Nagold unterwegs. Noch bis zum morgigen Dreikönigstag werden sie rund 350 Haushalte in der Kernstadt sowie in Emmingen, Iselshausen, Pfrondorf und Mindersbach besuchen.
Erlös fließt in ein Schulprojekt in Nigeria
"Die Leute freuen sich immer ganz arg, wenn wir kommen", sagt Andrea Lesjak, die zusammen mit Brigitte Reisbeck die Sternsinger von Haustür zu Haustür begleitet. Auf verschlossene Türen treffen sie dabei nicht, denn die Heiligen Drei Könige kommen in Nagold nur auf Wunsch der Anwohner, die einen Besuch vorab anmelden müssen. Eine exotische Note verleiht dabei die Mötzingerin Bianca Decke, die wie schon in den vergangenen Jahren mit ihrem weißen Kamel und braunen Alpaca die Sternsinger begleitet.
"Es kann schon anstrengend sein, aber es macht Spaß, dass man den Leuten eine Freude bereiten kann", sagt Alexandra Lesjak (9), die schon seit einigen Jahren in die Rolle eines Sternsingers schlüpft. Ihre Freundin Joanna Zvonar (10) ist sich sicher: "Wenn man erwachsen ist, kann man sagen, dass man geholfen hat." Als Frischling ist in diesem Jahr Johanna Braun (11) mit von der Partie: "Ich wollte einfach mal dabei sein und es macht mir viel Spaß."
Wie schon in der Vergangenheit unterstützen die Nagolder Sternsinger mit der Aktion wieder den Bau einer Realschule im nigerianischen Ugwuaku.
Initiator der Aktion ist der Nagolder Vikar Paul Odoeme, der aus der Region um Ugwuaku stammt. Dass er den Sternsingern immer wieder Fotos zeigt, die den Bau der Schule dokumentieren, motiviert zusätzlich.
Einziger Wermutstropfen: "Das Blöde ist, dass wir die Schule in Nigeria nicht selbst besichtigen können", meint Sternsingerin Nanine Mayer (11).
Von Tim Geideck