Die Burg Hohennagold mit ihren vielen Veranstaltungen ist auch für Touristen ein beliebtes Ziel. Foto: Fritsch

Tourismus in der Stadt entwickelt sich positiv. 7-Berge-Weg eröffnet 2019.

Nagold - "Der Tourismus in der Stadt hat sich mehr als positiv entwickelt", meinte Kulturbereichsleiter Philipp Baudouin, als Theresa Lövenich dem Kultur- Umwelt- und Sozialausschuss der Stadt Nagold, einen Überblick über die Tourismusentwicklung der Stadt gab.

Dass Nagold auch nach der Gartenschau bei Besuchern beliebt ist, zeigt die Entwicklung der Übernachtungszahlen: "Seit der Landesgartenschau haben sich die Übernachtungszahlen verdoppelt", erklärte Lövenich und zeigte auf die Kurve in der Grafik, die ab 2012 steil nach oben geht. Übernachteten 2009 laut Statistischem Landesamt noch rund 27.500 Gäste in einem Nagolder Übernachtungsbetrieb, liegt die Prognose für 2018 bei 64.000 Hotelübernachtungen. Wenn man die Übernachtungen in Ferienwohnungen sowie Camper miteinrechnet, übernachten 2018 in Nagold rund 75.000 Besucher.

"Übernachtungen in Privatunterkünften sind nirgendwo aufgelistet, doch auch die Besucher lassen Geld in Nagold", erklärte Lövenich. Die Hochrechnung einer repräsentativen Haushaltsbefragung kam zu dem Ergebnis, dass Privataufenthalte von Bekannten oder Freunden insgesamt 147.000 Übernachtungen zählen. Umgerechnet auf alle Haushalte in der Stadt, sind dies 15,3 Übernachtungen im Jahr.

Vermarktung durch den Nordschwarzwald

Doch die große Summe, von der vor allem Nagolds Gastronomie und Einzelhandel profitiere, mache der Tagestourismus aus. Insgesamt 1,4 Millionen Tagestouristen kommen im Schnitt nach Nagold. Da jeder Tagestourist im Schnitt 24,40 Euro pro Tag in Nagold lässt, sorgen diese für einen Bruttoumsatz von 34,2 Millionen Euro. Tagestouristen und Übernachtungsgäste lassen in Nagold nach Berechnungen der Tourismusberatung dwif zusammengerechnet 46,3 Millionen Euro liegen.

In Sachen Marketing profitiere Nagold in erster Linie von der Region. "Wir versuchen uns fast nur noch durch die Region Nordschwarzwald und die Themen, die man damit verbindet zu vermarkten", erklärt Lövenich und gibt zu: "Als Einzelstadt können wir im Vergleich mit anderen Städten einfach nicht mithalten." Doch gerade von diesem Netzwerk von Akteuren, die die Region Nordschwarzald bewerben, profitiere auch Nagold.

Broschüren zu verschiedenen Themen

Dieser Trend zieht sich auch in der Broschürenwerbung weiter, zeigte Sarah Leutner, vom Sachgebiet Tourismus. Einige Broschüren behandeln den Tourismus in und um Nagold aus verschiedenen Blickwinkeln, etwa Broschüren zu Veranstaltungen, Rad- und Wanderwegen oder zu Stadtführungen. Eben diese wurden gestärkt durch die Ausbildung und Aufnahme neuer Stadtführer in diesem Sommer.

Auch Online verstärkt die Stadt ihre Präsenz als Tourismusziel, nicht zuletzt durch den Relaunch der städtischen Homepage nagold.de. Mit Werbung in Print, Pressearbeit und Messebesuchen nutzt die Stadt Nagold jede Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen, wie Leutner dem Gremium berichtete.

Die Zertifizierung des 7-Berge-Wegs – "Ein großes Projekt, das uns seit vielen Jahren begleitet", wie Theresa Lövenich, erklärte – kommt nun zum Ende. "Das war eine große Herausforderung, den Wegverlauf zu wählen." Auch die Beschilderung sei "ein echtes Mammut-Projekt" gewesen. Nun warten die Verantwortlichen auf die Zertifizierung: "Wir sind guten Mutes, dass alles durchgeht", meinte Lövenich. Dennoch rechne man aus Erfahrung damit, dass es zuvor noch eine Mängelliste gebe, die es abzuarbeiten gilt. Nichtsdestotrotz sei geplant, die 22 Kilometer lange Wanderstrecke rund um Nagold am 24. März 2019 einzuweihen. Das Eröffnungsprogramm sei bereits in Planung.

Positiv blicken Lövenich, Baudouin und Leutner auf die Einführung des Burg-Shuttles. "Das Angebot wurde gut angenommen", so Lövenich. "Wir wollen das auf jeden Fall ein weiteres Jahr fortführen."

Um die Homepage, zahlreiche Broschüren, Plakate und andere Werbematerialien mit stimmungsvollen Bildimpressionen zu bestücken, fand im Sommer ein umfangreiches Fotoshooting verschiedener Nagold-Motive statt. Auf vielen Bildern sind Menschen in verschiedenen Alltagssituationen in Nagold abgebildet. "Die Bilder sollen zeigen, wie wohl man sich in Nagold fühlen kann."

Auch für das kommende Jahr bleiben die Mitarbeiter im Sachgebietsbereich Tourismus ambitioniert. Neben dem 7-Berge-Weg, soll nun auch der Weg zur Burg neu ausgeschildert werden. Zudem sei geplant, die Bandbreite an Nagold-Souvenirs zu erweitern.

In dem rundum positiven Tätigkeitsbericht des Sachgebietsbereichs Tourismus sieht sich Oberbürgermeister Jürgen Großmann bestätigt: "Vor zehn Jahren sind wir noch belächelt worden über den Aufbau einer Tourismusabteilung. Aber heute können wir sagen, dass da viele Potenziale erschlossen wurden."