Die Schauspieler von Q-rage stellen die Geschwister Lisa und Hendrik dar. Foto: CHR Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Medien: Interaktives Präventionstheater Q-rage ist an der Christiane-Herzog-Realschule zu Gast

Nagold. "Zocken, youtube-gucken, instagram, chatten ..." so lauteten einige spontane Antworten der über 100 Sechstklässler der CHR Nagold auf die Frage nach ihren Lieblingsfreizeitbeschäftigungen. Mit ihrem Theaterstück "Total vernetzt und alles klar!?" hatten Sandra Hehrlein und Jörg Pollinger vom interaktiven Präventionstheater Q-rage aus Ludwigsburg das Ohr direkt am Puls der Zeit.

Typische Szenen aus Lisas und Hendriks Zimmer

Als Geschwister Lisa und Hendrik, welche dieselbe Schule besuchten, zeigten sie den alltäglichen Einsatz moderner Medien und die digitale Vernetzung. Auf der Bühne des Musiksaals der Lembergschule wurden typische Szenen aus Lisas und Hendriks Zimmer sowie dem gemeinsamen Wohnzimmer beleuchtet. Beide Jugendliche fanden es amüsant, wenn im Chat über andere gelästert wurde und trugen das Ihre selbstverständlich dazu bei. Lisa nutzte vor allem ihren Laptop und ihr Handy. Sie arbeitete Referate damit aus, surfte und schaute Angebote an. Mit ihrer neuen Chatbekanntschaft wollte sie sich am Abend im einsamen Westpark treffen. Henrik erwies sich als leidenschaftlicher Ego-Shooter-Spieler. Arglos stellte er private Fotos von sich ins Netz. Aus eigener Erfahrung wusste er: "Im Netz kannst du dich als jedermann ausgeben und keiner weiß, ob das stimmt, oder nicht."

Immer wieder führte der bedenkenlose Einsatz der modernen Medien zu unvorhergesehenen, kritischen Situationen. Genau hier wurde das Stück unterbrochen. Zu Moderationszwecken hatten die Schauspieler vorübergehend ihre Rollen verlassen. Die Zuschauer wurden einbezogen, Handlungen hinterfragt, Impulse zum Nachdenken gesetzt und die Stellungnahmen der Jugendlichen per Mikrofon aufgegriffen.

Verantwortung im Umgang mit Medien

In rechtlichen Fragen stand jeweils Gerd Hartmann, Präventionsbeauftragter der Polizei, Rede und Antwort.

"Wer chattet gerne?" Bei dieser Eingangsfrage hatten so gut wie alle anwesenden Schüler gestreckt. Wenige chatten nur bis zu einer Stunde täglich, viele zwei Stunden bis den ganzen Tag und einige sogar auch noch nachts. Umso wichtiger empfindet man es an der CHR, sich der Verantwortung im Umgang mit den modernen Medien bewusst zu werden und mögliche Auswirkungen rechtzeitig abzuschätzen zu lernen.