Dieser Streifenwagen der Nagolder Polizei stand in der Nacht in der Garage und kam dem unbekannten Reifenstecher so davon. Schon mehrere Male wurden Reifen von Polizeifahrzeugen in der Oberamteistraße zerstochen. Foto: Buck

An drei Einsatzfahrzeugen werden Reifen zerstört. Videokameras sollen Abhilfe schaffen.

Nagold  -Gewalt gegen Polizeibeamte ist leider nichts neues mehr. Auch Fahrzeuge werden mitunter attackiert. So jetzt geschehen in Nagold, wo nach einem nächtlichen Angriff drei Polizeiautos neue Reifen benötigen. Jetzt sollen Videokameras her.

Nein, Reifen gewechselt habe er heute Morgen dann doch nicht, meinte Nagolds Polizeichef Klaus Armbruster trocken. Allerdings war ihm alles andere als zu scherzen zu Mute. Denn am Nagolder Revier wurden an drei Polizeifahrzeugen die Reifen zerstochen. Der oder die Täter sind unbekannt. Die Tatzeit in der Nacht von Sonntag auf Montag soll zwischen 2.30 und 6 Uhr liegen. Der Sachschaden wird auf über 1000 Euro geschätzt. Pikant an der ganzen Sache: Das war nicht das erste Mal, dass Reifen von Nagolder Polizeifahrzeugen malträtiert wurden.

Videoüberwachung gibt es in der Oberamteistraße nicht, da der Platz öffentlich ist. "Das ist nicht so einfach, da braucht es gute Gründe", erklärt Armbruster, der sich jetzt aber nach den "Angriffen auf unsere Fahrzeuge" dafür stark macht, endlich Kameras aufzustellen, um zukünftige Bedrohungen von "seinen" Streifenwagen fernzuhalten.

Als er noch in Freudenstadt war, hätten Reifenstecher dank Videoüberwachung überführt werden können. Doch das hofft Armbruster auch in diesem Fall in Nagold, denn "die Spurensicherung aus Calw war heute Morgen da. Wir müssen noch auf die Auswertung warten."

Lahm legen lassen sich die Nagolder Ordnungshüter aber nicht. Drei Fahrzeuge waren jetzt betroffen – ganze elf aber hat das Revier zur Verfügung, einige verweilten zum Tatzeitpunkt glücklicherweise in der Garage, sind also noch heil. Die ausgeschalteten Wagen würden natürlich schnellstmöglichst wieder flott gemacht.

Verständnis für solche Aktionen hat Armbruster null: "Auf dem Land kennt man das eigentlich nicht, das macht einem fast schon Angst. Wir sind hier ja nah an der Bevölkerung dran, unsere Beamten hier verwurzelt. Und dann werden uns hier die Reifen zerstochen", klagt der Revierleiter.