Diese Fußball-Fans nutzten beim ersten Spiel der Fußball-WM das Public Viewing-Angebot im "Teufelwerk", wo die Spiele gleich auf zwei Großbildleinwänden übertragen werden. Foto: Fritsch

Größtes Angebot im Teufelwerk. Aber auch im Evangelischen Gemeindehaus sind Zuschauer willkommen.

Nagold - Seit Donnerstag läuft sie – die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Und am Sonntag muss das erste Mal die deutsche Mannschaft ran – ab 17 Uhr gegen Mexiko. Wer dafür die Begeisterung am Siedepunkt sucht: Hier einige Nagolder Adressen fürs "Public Viewing".

Zentrale Anlaufstelle, weil wahrscheinlich das größte Angebot dieser Art in der Stadt, dürfte die neue In-Eventlocation "Teufelwerk" am Rande des Stadtpark-Parkplatzes sein. Als Erbe des einstigen Anker-Beachs wird’s hier die nächsten Tage und Wochen alles für die ganz große Event-Party geben – und das wetterunabhängig auf gleich zwei Großbildleinwänden (á zehn Quadratmetern) in der alten Industrie-Halle.

Für knapp 500 Personen wird indoor Platz sein, übertragen werden alle Spiele – aber nur die allerspannendsten auch mit Kommentator-Ton. Es lohnt sich, die Website des Teufelwerks und die Facebook-Seite im Blick zu haben – da stehen aktuell die offiziellen Öffnungszeiten drin. Am Sonntag zum Beispiel zum deutschen Auftakt-Spiel öffnet das Teufelwerk um 16 Uhr, also eine Stunde vor Anpfiff. Der Eintritt ist frei. An diesem Tag werden wegen des vermutlich großen Andrangs keine Reservierungen vorab möglich sein.

Kein "echtes" Public-Viewing-Angebot

Ein "echtes" Public-Viewing der Stadt Nagold wird es übrigens bei diesem Turnier nicht geben, wie Achim Gräschus, Leiter des Nagolder Ordnungsamtes auf Nachfrage erläutert. Aber was passiert, wenn Deutschland es zum Beispiel wieder ins Finale schafft – was nicht so ganz unwahrscheinlich ist: Keine Mannschaft war öfter in einem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft vertreten als die deutsche Nationalmannschaft, nämlich bisher immerhin achtmal; zum Vergleich: Die Brasilianer schafften es bisher "nur" sechsmal ins Finale – wurden aber einmal öfter auch Weltmeister, nämlich fünfmal (Deutschland bekanntlich viermal = vier Sterne auf dem Trikot). Wenn’s tatsächlich um den fünften Stern für Jogi Löws Jungs geht, dürfte auch das Teufelwerk auf jeden Fall an seine Kapazitätsgrenzen stoßen.

Denkbar wäre dann, einfach den Parkplatz vor dem Teufelwerk spontan zur echten "Public Viewing"-Arena zu machen – damit auch wirklich ganz Nagold die Chance hätte, gemeinsam mit den amtierenden Titelverteidigern mitzufiebern. "Denkbar", sagt Gräschus, aber das müssten dann die Teufelwerk-Betreiber beantragen "und wir müssten sehen, ob wir es genehmigen könnten". Aber darüber machten sich sicher alle Beteiligten erst Gedanken, wenn zumindest die Vorrunde für die deutsche Mannschaft überstanden sei. Die große Enttäuschung für die Fußball-Nation (dreimal Klopfen auf Holz) könnte ja noch alle Fan-Träume zunichte machen.

Wer es nicht gar so groß möchte, aber doch auch in Gesellschaft das Fußball-Fieber zelebrieren will, ist zum Beispiel im VfL-Vereinsheim am Reinhold-Fleckenstein-Stadion an der richtigen Adresse. Seit gut einer Woche ist Tolis Kelesoglu der neue Pächter der Stadion-Gastronomie. Und natürlich wird sich auch hier in den nächsten Wochen alles um die WM drehen. Die Spiele mit deutscher, französischer und brasilianischer Beteiligung würden auf jeden Fall auf den beiden (ebenfalls zehn Quadratmeter) großen Großbildleinwänden in den beiden Gasträumen übertragen. Wofür Kelesoglu das Lokal dann auch in der Woche etwas früher als üblich – eben rechtzeitig zum jeweiligen Anpfiff – öffnen würde.

Noch ein bisschen beschaulicher wird’s bei diesem Turnier im Nagolder "Bahnhöfle" zugehen, ja immerhin eine offizielle "Arena-Sportsbar", wie Geschäftsführer Michael Ege mitteilt. "Diesmal machen wir nichts draußen", aber drinnen sei auch für bis zu 60 Personen Platz – die auf der eigens für Fussball- und andere Sportübertragungen installierten Großbildleinwand die Spiele der WM verfolgen könnten. Reservierungen werden nicht möglich sein, daher: "Einfach vorbeikommen." Wird’s besondere Aktionen zur WM geben im Bahnhöfle? – "Mal sehen", sagt Ege, "wie enthusiastisch die deutsche Mannschaft das Turnier angeht" – und der Funken auf die Fans überspringt. "Wenn’s wieder ein Sommermärchen wird, werden wir uns schon was Passendes einfallen lassen."

Viele Lokalitäten nutzen ihren Außenbereich

Ähnlich wird es im Restaurant "Olive" in Nagold-Iselshausen aussehen: Als besonderes Highlight für alle fußballbegeisterten Gäste wird hier wie immer zu Europa- und Weltmeisterschaften echtes "Public Viewing" als Freiluft-Angebot stattfinden – nämlich im Garten im Anschluss an die Gasträume. Ganz ähnlich übrigens auch bei den zahlreichen Gastronomen in der Innenstadt, am Vorstadtplatz zum Beispiel oder in der Bahnhofstraße. Große Fernseher stehen fast überall parat, und oft auch größere Leinwände.

Und schließlich lädt auch die Evangelische Kirche in Nagold zum gemeinsamen Fußball-Gucken ein – zumindest bei allen Spielen mit deutscher Beteiligung. Die Übertragung der Spiele erfolgt hier im großen Saal des Lemberg-Gemeindehauses am Remigiusweg. Einlass ist jeweils 45 Minuten vor Spielbeginn. Getränke und Snacks dürfen nach Belieben mitgebracht werden. Bei Rückfragen kann man sich hier an Detlev Börries unter Telefon 07452/2320 wenden.