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Kritik an der Ausstattung des Otto-Hahn-Gymnasiums: "Medienausstattung ist längst überfällig".

Nagold - Wie geht es weiter am OHG? Die Vorstellung der Vision vom "OHG 2025" im Nagolder Kulturausschuss ruft auch kritische Stimmen auf den Plan. Der Förderverein der Schule mahnt zum zügigen Handeln.

"Flaggschiff OHG – Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube" – unter dieser Überschrift meldete sich Jutta Palzhoff im Namen des Fördervereins am OHG zu Wort: "Die wortreichen Ankündigungen zum Thema Umbau, Renovierung, Neubau und mediale Ausstattung am OHG mögen den Leser des Berichts vom 15. April in den Glauben versetzen, dass hierzu konkrete Pläne existieren, tatkräftig und mit großer Motivation geplant wird, dass also die Maschinerie der Stadtverwaltung im Hintergrund bereits angelaufen ist." Der Förderverein kommt allerdings in dem Schreiben an den Schwarzwälder Boten zu einem anderen Schluss. Jahrelange Erfahrung mit Aussagen seitens der Verantwortlichen der Stadt zu Themen wie Toilettensanierung, Eingangsgrünüberdachung und Sportprofil am OHG lassen bei ihnen "erhebliche Zweifel" aufkommen.

"Die Medienausstattung ist längst überfällig", kritisiert der Förderverein. Wolle man die Vorgaben des Bildungsplans einhalten und den Umgang mit Medien verstärkt in jeden Fachunterricht integrieren, und damit den Gymnasiasten dieselben Möglichkeiten bieten wie den Gemeinschaftsschülern, dann sei eine entsprechende Ausstattung in jedem Klassenzimmer unumgänglich. "Das OHG sollte nicht nur nach außen im Jahr 2025 architektonisch zum Flaggschiff der Nagolder Schulen werden, sondern dies schon jetzt durch sein Innenleben sein", heißt es. Jutta Plazhoff führt weiter an, dass bei der medialen Ausstattung großer Nachholbedarf herrsche – ansonsten drohe der Verlust von Schülern. Denn die Konkurrenz unter den Schulen werde angesichts rückläufiger Schülerzahlen größer. "Da gilt es durch Qualität des Lernumfelds zu glänzen, insbesondere auch mit medialer Ausstattung." Das hohe Niveau und das gute Abschneiden der Gymnasiasten könne nur erhalten werden, wenn Neuanschaffungen nicht zu Gunsten des geplanten Neubaus zurückgestellt würden.

Nicht nur ein Spielball im Wahlkampf zur OB-Wahl

Der Förderverein plädiert dafür, einen klar strukturierten Fahrplan bis 2025 bereits heute anzugehen. Die Schulgemeinschaft habe mit der pädagogischen Vision ihre Hausaufgaben gemacht. Jutta Palzhoff: "Nun gilt es, diese Vision und die veränderten Anforderungen an die Vermittlung von Lerninhalten Wirklichkeit werden zu lassen und in Baupläne umzusetzen."

Palzhoff und die Mitstreiter vom Förderverein verweisen in der Stellungnahme darauf, dass Brandschutzauflagen und Sicherheitsvorschriften Fakten seien, denen man sich heute stellen müsse. "Die müssen sofort umgesetzt werden und ebenso die Medienausstattung, will man künftige Schülergenerationen nicht an andere Schulen verlieren."

Die Umsetzung dieser "Zwischenlösungen" erwarte man bereits in den Sommerferien – "und diese beginnen in wenigen Wochen". Dabei ist dem Förderverein auch klar: "Sollen die finanziellen Mittel bestmöglich eingesetzt werden, so muss bereits heute so weit wie möglich in die Zukunft geblickt werden. Denn nur so kann man sicherstellen, dass bei guter Planung heute getätigte Anschaffungen und technische Voraussetzungen im Medienbereich auch im Neubau zum Einsatz kommen." Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Wollen wir also hoffen, dass dieses Thema nicht nur ein Spielball im Wahlkampf zur OB-Wahl ist, sondern mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit behandelt wird."