Ein Traum ist wahr geworden: Irene Breitling wollte schon immer Rektorin einer kleinen Grundschule wie der in Vollmaringen werden. Foto: Wind Foto: Schwarzwälder Bote

Einsetzungsfeier: Irene Breitling offiziell als Schulleiterin in Vollmaringen begrüßt

Nagold-Vollmaringen. Für Ruhe sorgen, die Lehrer bezahlen und für den Fortschritt der Menschheit sorgen: Die Erwartungen der Vollmaringer Grundschüler an ihre Schulleiterin Irene Breitling sind groß. Was sie selbst sich vorgenommen hat, verriet sie bei ihrer Einsetzungsfeier.

Als die Stelle der Schulleitung an der Vollmaringer Grundschule vor etwa einem Jahr vakant wurde, sah Lehrerin Irene Breitling ihre Chance, sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. "Ich wollte schon immer die Leitung einer kleinen Grundschule übernehmen", berichtet Breitling im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. "Meine eigenen drei Kinder sind jetzt aus dem Gröbsten raus. Darum hat das mit der Stelle in Vollmaringen perfekt gepasst."

Und das sieht nicht nur Irene Breitling so, wie bei der Einsetzungsfeier deutlich wurde. "Die Chemie hat von Anfang an gestimmt", meinte beispielsweise der Vollmaringer Ortsvorsteher Daniel Steinrode. Und so hat sich der Ortschaftsrat dazu entschieden, den Bau einer neuen Sprunggrube für die Grundschüler finanziell zu unterstützen. "Ein Geschenk zum 30. Geburtstag des Schulgebäudes", wie Oberbürgermeister Jürgen Großmann in seinem Grußwort sagte.

Wie er stammt Irene Breitling aus Altensteig, wo sie aufwuchs und ihr Abitur machte. Zum Studium ging es 1983 nach Karlsruhe. Es folgten mehrere Anstellungen als Klassenlehrerin – etwa in Bad Liebenzell oder zuletzt in Ebhausen, wo sie 25 Jahre blieb. Dabei ging ihr Engagement für Schule und Schüler stets weit über den Dienst nach Vorschrift hinaus. Besonders ihre Kompetenz als Klassenlehrerin und die enge Zusammenarbeit mit den Eltern, hob der leitende Schulamtsdirektor Volker Traub hervor.

Schüler haben bisher nur eine Schwäche ausgemacht

Und auch in Vollmaringen haben Eltern, Schüler und Kollegium schon gute Erfahrungen mit Rektorin Breitling gesammelt, die die Schule faktisch bereits seit den Osterferien leitet. "Ein absoluter Teammensch" sei sie, berichteten die Lehrer, "super nett", erklärten die Schüler, "und zwar so nett, dass die Kinder abends im Bett noch davon erzählen", sagten die Eltern. Nur eine Schwachstelle hat Irene Breitling: Malen kann sie nicht, wie sie offen zugibt. Ihr künstlerisches Talent zeigt sich eher in der Musik. Sie spielt Klavier und ist als Organistin und Chorleiterin aktiv.

Für die Zukunft der Grundschule Vollmaringen hat Breitling einiges geplant, wie sie in ihrer Antrittsrede verriet. Neben der Sprunggrube soll die kleine Schule ein eigenes pädagogisches Leitbild bekommen. "Ich möchte an unserer Schule eine Gemeinschaft auf die Verlass ist – ohne einzuengen." Um diese zu stärken, soll es unter anderem Schul-T-Shirts und ein Schullogo geben. "Außerdem ist es mir wichtig, den Kindern Wurzeln zu geben und ein positives Heimatgefühl zu vermitteln", so Breitling. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen und Eltern sei dafür sehr wichtig. "Es geht mir dabei um Heimatgefühl im besten Sinne – mit Offenheit für andere Kulturen und neue Denkweisen", betonte Breitling. Dafür sei auch das Erlernen von Medienkompetenz ein wichtiger Baustein. "Ich möchte den Kindern ein stabiles Fundament mitgeben", so die 55-Jährige. In Vollmaringen, wo sie im Unterricht täglich mit jedem ihrer Schüler in Kontakt stehe, ginge das besonders gut. "Wer wollte hier nicht Schulleiterin sein?"