So könnte die erweiterte Kindertagesstätte im Riedbrunnen einmal aussehen. Grafik: Stadt Nagold Foto: Schwarzwälder Bote

Ausschuss: Kosten steigen mit der finalen Planung auf über vier Millionen Euro

Nagold. Die geplante neue Kindertagesstätte am Riedbrunnen nimmt konkrete Gestalt an – im Technischen Ausschuss (TA) stand jetzt die Vorbereitung zum anstehenden Baubeschluss im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Die Empfehlung des TA fiel trotz erheblicher Kostensteigerungen einstimmig aus.

Bisher war der Gesamtkostenrahmen für die neue Kita mit rund 3,5 Millionen Euro brutto veranschlagt worden – und war so auch in die Haushaltsplanung aufgenommen worden, allerdings ohne entsprechende planerische Grundlagen als reine Schätzung. Die nun mit der Feinplanung ermittelten tatsächlichen Gesamtkosten werden sich nach Berechnungen der beauftragten Fachingenieure auf knapp 4,062 Millionen Euro brutto belaufen.

Diese Planungen sehen nun ein zweigeschossiges Gebäude (ohne Keller) in Holzständerbauweise vor. Insgesamt sollen im geplanten Neubau zwei Ü3-Gruppen (über drei Jahre) mit bis zu 50 Kindern sowie zwei U3-Gruppen (unter drei Jahren) mit bis zu 20 Kindern betreut werden. Die beiden Bereiche Ü3 und U3 sollen räumlich voneinander getrennt auf je einem Geschoss angeordnet werden, um gegenseitige Störungen zu vermeiden. Innerhalb der Bereiche sollen die Gruppen nach einem offenen Konzept geführt werden. Dies bedeutet, dass die Kinder nicht in feste Gruppen eingeteilt werden, sondern die Räume individuell nach unterschiedlichen Nutzungsangeboten aufsuchen können. Die Flure sollen dabei aktiv bespielt und genutzt werden.

Die Erschließung des Neubaus erfolgt von Nordwesten her über die Schillerstraße fußläufig in das zweigeschossige Foyer. Vom Foyer aus, das als Windfang dient, sind im Erdgeschoss die Gruppenräume der Ü3-Kinder zugänglich. Über die Treppe im Foyer gelangt man auf die Galerie ins Obergeschoss, der Aufzug ermöglicht die barrierefreie Erschließung. Von dort aus gelangt man in die Räumlichkeiten der U3-Kinder.

Gruppenräume sollen flexibel nutzbar sein

Die Gruppenräume werden in beiden Geschossen identisch angeordnet sein und so ausgestattet, dass eine flexible Nutzung durch U3 oder Ü3-Gruppen möglich ist. Alle Gruppenräume orientieren sich nach Westen mit Ausblick in den Riedbrunnenpark. Die Gruppenräume erhalten zudem eine raumhohe Verglasung für eine gute Belichtung der Räume. Als Verschattung ist ein außen liegender Sonnenschutz gemäß den Vorgaben der Bauphysik vorgesehen.

Die Personalräume und Nebenräume sind auf beiden Geschossen in einer Spange nach Osten angeordnet. Dazwischen bildet der Spielflur, der sich durch die polygonale Form des Gebäudegrundrisses nach Süden aufweitet, einen zentralen Treffpunkt auf beiden Geschossen. Durch die Vor- und Rücksprünge der Innenwände wird der Flur zoniert und bietet Platz für zusätzliche Spielflächen und Rückzugsbereiche.

Ein Mehrzweckraum im Erdgeschoss wird direkt vom Foyer aus zugänglich sein und soll Platz bieten für Veranstaltungen wie Elternabende oder Feste. Im Alltagsbetrieb dient der Mehrzweckraum als Bewegungsraum für alle Gruppen. Im direkten Anschluss ist das Bistro und die Küche angeordnet, hier besteht die Möglichkeit, durch mobile Trennwände die Räume beispielsweise bei Festen zusammenzuschließen.

Durch die Mitnutzung des angrenzenden Grundstücks, auf dem sich der Platanenkubus befindet, entsteht zudem für die neue Kita ein großzügiger Freibereich, der damit auch den Flächenanforderungen der KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg) entspricht. Der Freibereich ist ebenerdig vom Erdgeschoss zugänglich und ist westlich und südlich der geplanten Kindertagesstätte angeordnet. Zusätzlichen Freibereich bietet ein Dachspielgarten im Obergeschoss an der südöstlichen Ecke des Gebäudes. Dieser ist vom Spielflur der U3-Gruppenräume zugänglich. So sollen Freibereiche unterschiedlicher Aufenthaltsqualitäten geboten werden.

Parkmöglichkeiten für zwei Autos und 20 Fahrräder wird es auf einem Platz vor dem Eingangsbereich geben. Ein weiterer Stellplatz für Anlieferungen befindet sich im Osten des Neubaus, sodass diese ungestört vom Hauptzugang erfolgen kann.

Es ist geplant, die neue Kita bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2020/21 – also im Spätsommer kommenden Jahres – in Betrieb nehmen zu können. Den fälligen, eigentlichen Baubeschluss hat der Nagolder Gemeinderat auf seiner nächsten Sitzung am 7. Mai auf der Tagesordnung.