Bürgerreise: 40 Teilnehmer lernen die französische Partnerstadt kennen / Glockengießermuseum und Verdun besucht

Die Nagolder Senioren sind ein reiselustiges Völkchen – kein Wunder also, dass sich wieder über 40 Teilnehmer zu einer vom Stadtseniorenrat und dem Partnerschaftskomitee organisierten Fahrt nach Longwy zusammenfanden.

Nagold/Longwy. Die Reiseleiter Ulla Röser und Wolfgang Hübner hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, so dass auch die Mehrfachtäter noch neue Eindrücke sammeln konnten.

Besuch im Glockengießermuseum in Saarburg

Nach einem frühzeitigen Start am Himmelfahrtstag gab es einen Besuch im Glockengießermuseum in Saarburg nahe der Grenze zu Luxemburg. Mehr als 230 Jahre lang wurden in diesem Ort Bronzeglocken gegossen, die ihren Weg in die ganze Welt fanden. Übernachtet wurde in Bascharage in Luxemburg.

Den zweiten Reisetag hatte die Nagolder Partnerstadt Longwy geplant. Er begann mit einer Besichtigung von Longwy-Bas, denn dort hat und wird sich auch in nächster Zeit noch einiges verändern. Durch die Freilegung des Flusses Chiers soll im Bereich des Rathauses ein neues grünes Zentrum entstehen. Im Anschluss besichtigten die 40 Nagolder die Majorelle-Fenster in Longlaville, auf denen die Eisenerzgewinnung in Longwy dargestellt und in den großflächigen Fenstern farblich beeindruckend wiedergegeben wird.

Nach einem Abstecher ins Shopping-Center Auchan, wo französische Küche und Souvenirs gefragt waren, ging es nach Longwy-Haut zu einer ausführlichen Besichtigung der Befestigungsanlagen von Vauban. Die weitläufige Anlage war sehr beeindruckend für die Nagolder Gäste und ließ erahnen, wie viel in deren Erhalt investiert werden muss.

Der anstrengende Tag endete mit einer großen Herausforderung für alle Teilnehmer: Ein Abendessen in einem Restaurant mit französischer Speisekarte. Es bekam kaum einer das, was er bestellt hatte oder zumindest glaubte bestellt zu haben – von den französischen Gastgebern wurde das Ganze mit einer bewundernswerten Gelassenheit hingenommen.

Mit den Geschehnissen des Ersten Weltkriegs auseinander gesetzt

Der dritte Tag war komplett Verdun gewidmet. Die Teilnehmer konnten bei einer Stadtrundfahrt die freundlichen Seiten einer sonst durch die Ereignisse des Ersten Weltkriegs geprägten Stadt erleben. Besonders gefielen den Gästen dabei die grünen Alleen entlang der Meuse und die lebhaften Geschäftsstraßen. Aber auch der Besuch der Kasematte der Citadelle souterraine de Verdun hinterließ einen bleibenden Eindruck. Aufwendige Videoszenen zeigen dort die Bedingungen, die zur Zeit des ersten Weltkriegs geherrscht haben. Die Gruppe nahm das zum Anlass Erzählungen von Vätern und Großvätern zu diskutieren und sich über Gelesenes über den Ersten Weltkrieg auszutauschen. Nach diesen schwer verdaulichen Eindrücken besuchte man noch ein Atelier in Esch, in dem hochwertige Glaskunst ausgestellt war.

Der Sonntag war der Partnerstadt von Longwy – Differdange – gewidmet, die an diesem Tag das Programm gestaltete. Die Nagolder wurden nach Fond-de-Gras bei Rodange geführt, von wo aus mit einer Grubenbahn die Eisenerzförderung in diesem Gebiet besichtigt werden konnte. Das Grubenmuseum zeigte die Verhältnisse, in denen die Grubenarbeiter vor 100 Jahren lebten und arbeiteten.

Ein offizieller Empfang durch den Beigeordneten aus dem Rathaus von Differdange und ein Mittagessen im Grubenrestaurant setzte den Schlusspunkt unter eine Reise ins Nachbarland und zur Partnerstadt.

Wie aus der Reisegruppe zu hören ist, fand man nicht nur neue französische Freunde. Auch die Nagolder untereinander konnten neue Freundschaften schließen. Auch hier gab es Neue und Neues zu entdecken. So bleibt es bei dem Sprichwort: Wenn einer eine Reise tut, so hat er was zu erzählen.