Lisa, Maximilian und Clemens nahmen an der Fotoausstellung teil. Foto: OHG Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: OHG-Teilnehmer bei Fotoausstellung in Straßburg

Nagold. Das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte gerät manchmal in Vergessenheit. Der Verbund der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler (VGKN) organisierte daher eine Fotoausstellung, die von deutschen und französischen Schülern gemeinsam entstanden ist.  Die Vernissage fand kürzlich im Lycée Ort in Straßburg statt. Aus der Kursstufe des OHG Nagold nahmen Lisa Häusler, Maximilian Barth und Clemens Stetter mit Lehrer Simon Baumbusch teil.

Ziel der deutsch-französischen Ausstellung ist die künstlerische Auseinandersetzung mit den Überresten des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof und seiner Außenlager. Eines dieser Lager befand sich ganz in der Nähe von Nagold in Hailfingen/Tailfingen. 

Vor Ort setzten sich die drei Schüler aus Nagold in Begleitung von Harald Roth (KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen) mit den Spuren der heute denkmalgeschützten Anlage auseinander. Entstanden sind künstlerisch anspruchsvolle Fotografien, die einerseits die Spuren dokumentieren und andererseits ein hohes Maß an Empathie mit dem Ort und den Opfern zum Ausdruck bringen. 

Dies gelang durch die Wahl ungewöhnlicher Bildausschnitte und Kameraperspektiven, welche das scheinbar Nebensächliche auf monumentale Art und Weise aufrufen. Dorothee Roos, erste Vorsitzende des VKGN, formulierte es so: "Sie haben erfahren, dass als ihre Großeltern Kinder waren, sich in oft unmittelbarer Nähe, sozusagen vor der eigenen Haustür, ein oder mehrere Außenlager befunden haben. Das ändert den Blick auf die vertraute Landschaft..." Die Ausstellung wird im März auch in Stuttgart zu sehen sein.