"Stolz auf unsere Unternehmen": die Preisträger mit ihren Laudatoren sowie Vertretern der beiden Städte und ihrer Wirtschaftsförderer. Foto: Rath

Familie Haizmann führt Unternehmen seit zwölf Generationen. Verleihung erfolgt zum dritten Mal. 

Nagold/Freudenstadt - Tillmann Consulting, die Hochdorfer Kronenbrauerei, die euro Lighting GmbH und die Erlacher Höhe als Institution, die über die Kreisgrenzen hinweg tätig ist – das sind die Sieger des Unternehmenspreises 

Die Preisverleihung des dritten Wettbewerbs dieser Art fand im Kurhaus Freudenstadt statt. Der große Kursaal war gut besetzt. Im Publikum saßen Unternehmer, dazu die Vorjahressieger sowie Vertreter der beiden Städte, ihre Wirtschaftsförderer, Vertreter der Berufsverbände und Kammern, Politiker und die führenden Köpfe der regionalen Banken. Es gebe eine Vielzahl von Preisen, sagte Freudenstadts OB Julian Osswald zum Auftakt, aber dieser sei ein besonderer, weil er auf lokaler Ebene spiele. Die Wirtschaft "in den beiden starken Mittelzentren in einer starken Region" werde von "verantwortungsbewussten Unternehmern" getragen. In beiden Städten, die sich einen gesunden "Wettbewerb auf Augenhöhe" liefern, böten sie zusammen jeweils rund 10.000 Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Der gemeinsam ausgelobte Wettbewerb sei richtig. "Wir müssen die Stärken bündeln", so Osswald. Die Auszeichnung sei mittlerweile etabliert, nach anfänglicher Starthilfe bewerben sich mittlerweile genug Betriebe aus eigenem Antrieb. Der Preis sei außerdem ein Marketing-Instrument, um den Vorurteilen über den ländlichen Raum etwas entgegenzusetzen. Die Region Nordschwarzwald biete nicht nur beruflich gute Perspektiven, sondern "auch die Work-Life-Balance stimmt".

Die "F-Town-Allstars" in kleiner Besetzung als Trio gestaltete den Festakt mit Klassikern aus Pop und Soul mit. Den "Impulsvortrag" zum Einstieg hatte Dietrich Birk gehalten. Er ist Geschäftsführer des Landesverbands Baden-Württemberg des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA). Unter dem Titel "Der baden-württembergische Maschinenbau: Mit innerem Kompass durch unruhige Zeiten" gab er einen aktuellen Stimmungsbericht der Branche im Land und in der Region.

 Kategorie "Junge Unternehmen": Tillmann Consulting , Freudenstadt, vertreten durch Caroline Tillmann. Laudatio: Uwe Braun, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Freudenstadt. Begründung der Jury: Das Unternehmen schaffe es, den richtigen Mann und die richtige Frau beruflich an die richtige Stelle zu bringen. Sie erkenne und fördere Talente, "die schließlich nicht auf Bäumen wachsen". Das sei in heutiger Zeit des Fachkräftemangels enorm wichtig. Tillmann Consulting helfe Arbeitnehmern bei der Karriereplanung und durch Coaching, biete damit "ein komplettes Paket für Durchstarter im Beruf an", wisse aber auch um den Bedarf der Firmen und unterstütze Unternehmen dabei, "attraktive Arbeitgeber" zu sein. Sie sei damit ein "beiderseitiger Partner".

Grundstein für Brauerei wurde 1654 gelegt

 Kategorie "Unternehmerische Nachhaltigkeit": Hochdorfer Kronenbrauerei , Nagold-Hochdorf, vertreten durch Katharina Haizmann. Laudatio: Hagen Breitling, Bürgermeister der Stadt Nagold. Begründung der Jury: Der Grundstein wurde 1654 gelegt, mit einer Gaststätte. Heute Brauerei, wird das Unternehmen mittlerweile in zwölfter Generation von der Familie Haizmann geleitet und richtete sich im Lauf seiner Geschichte immer wieder neu auf die Erfordernisse der jeweiligen Zeit aus, ohne seinen Charakter zu verlieren. Mit 35 Mitarbeitern stelle es 17 Bier- und Getränkesorten her, der Ausstoß beträgt 18.000 Hektoliter im Jahr, der Jahresumsatz 2016 lag bei acht Millionen Euro. Die Mischung aus Emotion, regionaler Verankerung und Nachhaltigkeit sei außergewöhnlich. 2017 wurden am Standort drei Millionen Euro investiert.  

Kategorie "Nachhaltigkeit des Produkts": euro Lighting GmbH, Nagold, vertreten durch Wolfgang Endrich. Laudatio: Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald. Begründung der Jury: Das Prinzip, der Natur nicht mehr zu entnehmen als nachwachsen kann, wende euro Lighting in zeitgemäßer Form an, mit Leuchten und Leuchtmitteln in LED-Technik für fast jeden Einsatzbereich. Als "Start-up" wurde die Firma vor sieben Jahren aus der Endrich Bauelemente heraus gegründet und ist heute weltweit tätig. Es helfe auch den Städten und Firmen der Region, viel Geld und Energie zu sparen, weil die Diodentechnik 60 bis 80 Prozent weniger Strom verbrauche und außerdem Rohstoffe wie Gold und Silber spare. Die Firma mit 200 Mitarbeitern sei für sie ein "echter Hidden Champion" auf dem Weltmarkt  Kategorie "Gesellschaftliches Engagement": Erlacher Höhe , Freudenstadt, vertreten durch Michael Marxhausen und Eva Bezecná. Laudatio: OB Julian Osswald. Begründung der Jury: Es gebe viele Menschen, die am Rande der Gesellschaft stünden, und ihre Hand um Hilfe ausstrecken – oder auch nicht. Hilfsbedürftigkeit sei nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Die Erlacher Höhe nehme Menschen an, "wie sie sind, vorbehaltlos". Zwar handelt es sich um eine soziale Einrichtung. Sie habe den Preis nicht durch das "dass, sondern das wie" ihrer Arbeit verdient. Sie habe "Vorzeigeprojekte erster Güte" geschaffen, genannt wurden das "Café Windrad" und der Info-Punkt am Stadtbahnhof Freudenstadt. Man werde hier immer mit einem Lächeln empfangen.