Von der Geige über die Posaune bis zum Schlagzeug: Zahlreiche Instrumente konnten die Besucher in der Musikschule ausprobieren. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Tag der offenen Tür: Städtische Musikschule stellt sich und ihre Angebote in den eigenen Räumen vor / Großer Andrang

Da war was los in dem ehrwürdigen villa-ähnlichen Gebäude. Zum ersten Mal hatte Nagolds städtische Musikschule einen Tag der offenen Tür auf die Beine gestellt. Der Besucheransturm war groß.

Nagold. Traditionell im Frühjahr lädt die Nagolder Musikschule alle Interessierten zu einer direkten Begegnung mit Lehrern und Instrumenten in die Zellerschule ein. Nun mutierte die bisherige Instrumentenvorstellung auf Initiative des Schulleiters Florian Hummel zu einem "Tag der offenen Tür". Zum ersten Mal fand die Veranstaltung im eigenen Gebäude statt und sie lockte wesentlich mehr Besucher als in den Vorjahren.

Die kleine Nagolder Musikwelt mit allen Sinnen erleben

Alleine die großzügige Zeitspanne von drei Stunden erlaubte den ganzen Familien, kleinen Knirpsen, Jugendlichen und Senioren den sonnigen Tag optimal zu planen, nach Herzenslust durch verwinkelte Räumlichkeiten zu schlendern und die kleine Nagolder Musikwelt mit allen Sinnen zu erleben. Angesichts der Angebotsfülle und der Freundlichkeit der Gastgeber schien die Besucher-Neugierde keine Grenzen zu kennen.

Somit glich das Haus am Glockenrain an diesem Tag wahrlich einem Ameisenhaufen und diese Geschäftigkeit versetzte sämtliche Kräfte der Musikschule, von Lehrerkollegium bis Verwaltung zeitweise in den Ausnahmezustand-Modus.

Den Rolf-Hinderer-Saal, in dem wochentags die kleinsten Kinder von der musikalischen Früherziehung toben, verwandelten die acht Frauen vom Freundeskreis der Musikschule unter Anweisung ihrer Vorsitzenden Magdalena Höfer-Pridzun in eine Cafeteria. Es gab Getränke, Butterbrezeln und Kuchen.

Von überall her hallten Stimmengewirr und Instrumentenklänge, die Besucher pilgerten mit Infozettel in der Hand durch die Unterrichtsräume – vom Erdgeschoss bis unter das Dach – und suchten nach dem passenden Angebot. Die Gäste bekamen die Gelegenheit, den kurzen Produktionen der jungen Musikschüler zu lauschen und natürlich auch die Instrumente selbst in die Hand zu nehmen.

Es war echt spannend, die Kinder bei den ersten Blas- Zupf- oder Streichversuchen zu beobachten. Ihre spontanen Reaktionen, leuchtenden Augen und beharrliche Versuche, der Geige, Posaune oder Oboe einen "richtigen" Ton zu entlocken verrieten Entdeckungslust und nicht selten erwachende Klang-Sensibilität. Dem hingegen signalisierte ein energische Kopfschütteln oder gar ein kategorisches "Nein" des Kindes, dass die Suche nach einer adäquaten Offerte noch nicht abgeschlossen war. Vielleicht wäre dann ein Tasteninstrument, Schlagzeug oder Gesang die erste Wahl? Soeben lockt die junge Sängerin Lara Hiby mit bekannten Hits in den Keyboard-Unterrichtsraum. Gedränge herrscht auch im Klavierzimmer. Bei allen Dozenten stellen die Eltern Fragen rund um die musikalische Ausbildung und bekommen fachliche, pädagogisch fundierte Informationen.

Das neue Konzept, möglichst viele musikbegeisterte Menschen in den eigenen Räumen anzusprechen ging jedenfalls auf. Der Schulleiter Hummel zeigte sich höchst zufrieden mit der Aktion und lobte von Herzen das Engagement seiner gesamten Equipe.