Der Abriss des Gebäudes Hirschstraße 8 hat auch Auswirkungen auf den Wochenmarkt. Die dort ansässigen Stammhändler ziehen in die untere Turmstraße um. Nach der Fertigstellung des Neubaus in der Hirschstraße soll der Platz dann neuen Marktbeschickern zur Verfügung gestellt werden. Foto: Fritsch

Stadt will den beliebten Markt bis zum Unteren Markt ausweiten. Baustelle sorgt für Stand-Verlegungen.

Nagold - Er ist ein echtes Nagolder Erfolgsprodukt: Der Wochenmarkt in der Fußgängerzone erfreut sich großer Beliebtheit. Mittelfristig will die Stadt den Markt weiter ausbauen.

Auch im Winter wird in Nagolds Innenstadt zum Wochenmarkt eingeladen – wenn auch nicht mit so vielen Anbietern wie in der wärmeren Jahreszeit. Da fiel es auch kaum auf, dass sich der Markt bereits vor zwei Wochen im Erscheinungsbild verändert hat. Wegen der derzeitigen Abriss- und künftigen Bauarbeiten in der Hirschstraße – das Modehaus Finkenbeiner erstellt dort einen Neubau – mussten die dort angestammten Händler umziehen. In der Unteren Turmstraße haben sie ab sofort ihr Domizil. Und geht es nach der Stadt, soll das auch so bleiben.

"Konkurrenz belebt das Geschäft"

Im Verwaltungsausschuss stellte Dorothea Traub von der Stadtverwaltung ein neues Konzept für den Wochenmarkt vor. Dieses sieht vor, dass die umgesiedelten Marktbeschicker auch nach der Fertigstellung des Neubaus – die Stadt geht hierbei vom kommenden Jahr aus – weiter in der Turmstraße bleiben. Der Nagolder Wochenmarkt würde sich damit also komplett durch die Turmstraße ziehen. Ebenfalls Handlungsbedarf sieht man bei der Alten Schule und der Bäckerei Ziegler. Beiden soll künftig durch leichtes Verschieben der Marktstände die Außenbewirtschaftung ermöglicht werden.

Und was geschieht ab 2014 in der Hirschstraße? Auch sie soll nach der Fertigstellung des Neubaus wieder dem Marktbereich zur Verfügung stehen – neuen Händlern und "kleinen, flexiblen Ständen". Dabei gebe es für den Nagolder Wochenmarkt einige interessierte Händler, teils mit neuen Waren, zum Teil aber auch mit bereits vertreten Angeboten. "Konkurrenz belebt das Geschäft", erklärte der beim Ordnungsamt für das Marktwesen zuständige Raimund Lüke.

Und selbst danach muss noch nicht Schluss sein. Innerhalb der Verwaltung trägt man sich auch mit dem Gedanken, an der Turmstraße den Schritt über die Marktstraße zu wagen und zumindest auch noch den Unteren Markt für Wochenmarktanbieter zur Verfügung zu stellen. Auch eine weitere Ausweitung in Richtung Calwer Straße bis hin zur Kreuzung am Jugendhaus mit der Burgstraße ist denkbar.

Zurückhaltend ist man dagegen mit der Marktstraße als Wochenmarktstandort. Unter anderem, weil dann auch der Blumenswing nicht mehr zu Geltung kommt, aber auch Sicherheitsaspekte wie die Feuergasse seien hier zu bedenken.

Als "absolut richtigen Weg", bezeichnete CDU-Stadtrat Ulrich Kallfass die Pläne. Ein erweiterter Wochenmarkt sorge für noch mehr Attraktivität. Wolfgang Sindlinger (SPD) verwies darauf, dass man sich jede Veränderung an dem beliebten Markt gut überlegen müsse. Er regte eine Umfrage unter Marktbesuchern an, um zu klären, woher die Kunden kommen, was noch fehlt und welche Waren sehr beliebt seien.