Die Fußgängerbrücke über der Nagold wurde von Liebespaaren mit "Liebesschlössern" dekoriert. Foto: Wind

Fußgängerbrücke zwischen Keltengrabhügel und Badepark hinterlassen Paare Zeichen ihrer Liebe. Stadt drückt ein Auge zu.

Nagold - Sophia liebt Markus. Hayda liebt Mehmet. Maike liebt Danilo. Das kann jeder sehen, der die Fußgängerbrücke über die Nagold zwischen Keltengrabhügel und Badepark überquert.

Am Geländer der Brücke hängen etwa 20 Vorhängeschlösser. Auf manchen sind die Namen eingraviert, auf andere wurden sie mit wasserfestem Filzstift geschrieben. Einige von ihnen sind sogar herzförmig. Die Liebesschlösser wurden von Liebespaaren an die Brücke geschlossen. Zum Zeichen der ewigen Liebe werfen sie den Schlüssel anschließend von der Brücke.

Der Brauch stammt ursprünglich aus Italien, zieht aber seit einigen Jahren auch in deutschen Städten seine Kreise. Vor allem die Hohenzollernbrücke in Köln, an der inzwischen viele tausende Liebesschlösser angebracht wurden, ist dafür bekannt. In anderen Städten wie etwa Berlin und Venedig hat man diese Art des Liebesbeweises hingegen verboten.

In Nagold sieht man das bislang nicht so streng. "Die Liebesschlösser stellen für uns im Moment kein Problem dar. Die angebrachte Menge ist überschaubar und wird bis dato noch toleriert", so Rafael Beier vom Hoch- und Tiefbauamt der Stadt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Grundsätzlich sei es schön, wenn Liebespaare ihre Verbundenheit durch solch ein Schloss verdeutlichten.

"Sollte es jedoch überhand nehmen müssen auch wir, wegen statischer Einschränkungen, die Schlösser entfernen."