Benjamin "Bensch" Rose Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder Bote

Party: BenjRose spart nicht mit Komplimenten: "Wenn ich alt bin, ziehe ich auch mal nach Nagold"

So heiß war der Samstagabend selten in Nagold: draußen eine laue Spätsommer-Nacht mit fast tropischen Temperaturen, drinnen im Teufelwerk rockt die Kölner Formation "BenjRose" die rund 250 Party-Gäste. Ein Besuch bei Freunden. Zu dem auch "Michael Jackson" kurz vorbeischaute.

Nagold. Bandleader und Frontmann Benjamin "Bensch" Rose doubelt den "King of Pop" seit seinem zehnten Lebensjahr, als er begann, die Songs der "Jackson Five" nachzusingen. Mit rotem Glanz-Lederjäckchen, mit seiner schwer zu bändigenden Afro-Mähne und seinem immer irgendwie flippig-schmalen Körper war die Verwandlung fast perfekt. Eine sehr verblüffende Reinkarnation des größten Entertainers aller Zeiten (wie es im Guinnessbuch der Rekorde steht).

"Soll ich was spielen, was ihr kennt?" Mit dieser Frage leitete BenjRose den Jackson-Part in der Playlist seiner Band ein. Zuvor hatte die sechsköpfige Rockformation eigene Songs gespielt – vom aktuellem Nummer-Eins-Album (Alternative Charts) "Where do we go", aber auch bisher noch unveröffentlichte Werke, die für das nächste Album-Projekt der Band geplant sind. War schon vorher das bunt gemischte Auditorium vom Teen bis zum Rentner in bester Partylaune, ging’s mit "Billie Jean" erst so richtig ab. Musik, bei der man einfach mittanzen muss – auch wenn man(n) sich’s eigentlich nicht traut.

Seit zwei Tagen in der Stadt

Zwischendurch reichlich Komplimente vom "Bensch" für Nagold – schließlich war die Band bereits seit zwei Tagen in der Stadt; und das ja auch nicht zum ersten Mal. "Der Weg vom Hotel hierher – über die Brücke, den Fluss – einfach schön!", fand Bandleader Benj Rose. "Wenn ich alt bin, zieh ich auch mal hierher", wandte er sich dann an Gastgeber Sebastian Kalmbach – der am Mischpult ("für dieses Konzert ›mittleres‹ Geschirr – mit insgesamt zehn K’ Watt auf den Boxen") höchstselbst für ordentlich akustischen Druck im Saal sorgte. Lupenreiner Klang. Für vollen Genuss und viel Hörspaß auf den Ohren.

Ob Rose damit meinte, dass Kalmbach schon "irgendwie alt" sei – weil er ja bereits in Nagold lebe? Wohl ein unfreiwilliger Gag, aber das heimische Publikum fühlte sich trotzdem geschmeichelt. Schließlich schob der hippelige Gesangs-Entertainer noch reichlich weitere Komplimente für Nagold nach: "Wir haben immer ’ne tolle Zeit hier – danke dafür!" Bereits am Vortag hatten Benj Rose und sein Team ein Konzert im Teufelwerk absolviert – für ein großes Firmen-Jubiläum. Schon da war "mega Stimmung", erzählt Hausherr Sebastian Kalmbach am Rande seiner Konzert-Arena. Auch da gelungener Party-Spaß unter dem Sternenhimmel des Teufelwerks mit seinen Dutzenden von Discokugeln.

Aber so lau dieser Extrem-Spätsommerabend draußen war – innen im Teufelwerk wurde es immer heißer. Daher muss das Jackson-Jäckchen schließlich nach dem Pop-Exkurs weichen – weil: weiter ordentlich zu rocken, auch wenn der Schweiß in Strömen floss, war für Mister Rose einfach Pflicht. "Jetzt kommt was ganz anderes", meinte Alexander "Alex" Auer – der zweite "Star" in den Reihen von BenjRose, der auch immer mal wieder das Lead-Mikro als Sänger übernahm. Und zum Rap ansetzte: "Gangster’s Paradise". Während sich Bensch Rose als Background-Singer ein wenig von seinen Turbo-Tanz-Einlagen erholen konnte.

Wie lange der Spaß am Ende andauerte? Spät wurde es. Sehr spät. Wer schaut da schon auf die Uhr? Am Ende war’s einfach eine richtig geile Samstagnacht. Wer sagt da noch, in Nagold sei partymäßig so spät nie was los?