Täglich über den Neckar: Roland Buckenmaier wurde 60 Jahre alt.
Nagold - Nicht wegzudenken aus der Stadtrunde. Wenn der allseits bekannte Redakteur des Nagolder Intelligenzblattes "Schwarzwälder Bote", ROB genannt, seine Runde dreht, beäugt er das Stadtgeschehen mit Luchsaugen. Die bewährte Journalisten-Strategie, Puzzeln genannt, verhilft ihm immer, das Gesamtbild zusammenzufügen, den Anfangskorso hat er ja bereits im Kopf, den Rest erhält er auch auf seiner "Rob-Runde". Er hat viele Freunde in der Stadt. In allen Lagern. Er hat die seltene Gabe, mit Informationen sorgfältig umzugehen und niemand in die Pfanne zu hauen.
Das Netzwerk ist sehr groß und es Öfteren reist er auch mit den "Herren". Nagolder Bürger brauchen Informationen und ROB kann sie beschaffen. Er kommt also täglich von seinem Hirrlinger Landgut über den Neckar und ist dann ein Tages-Nagolder. Und nach des Tages Pflicht kehrt er wieder auf seinen Höhenzug nach Vorderösterreich zurück und blickt gen Westen (zu uns ).
Trifft man den Ragazzo in seinem perfekt zusammengestellten Stenz und dann mit der Corleone-Sonnenbrille auf einer Bank in der Altstadt, glaubt man sich nach Neapel versetzt. Ein unglaublich scharfsinniger Typ mit starker Aura.
Hinter seinem Redakteurs-Hirn steckt noch einiges mehr. Der Komödiant zum Beispiel. Seine Vergangenheit als Fasnets-Büttenredner schlägt ebenso durch wie der kernige Rottenburger Dialekt. Eine viertel Stunde von Nagold weg in einer komplett anderen Sprachlandschaft. Er liebt die Dichtkunst von Sebastian Blau und trägt ab und an auswendig vor. Dialektübungen mit Reingeschmeckten schlagen meistens fehl, auch wir können nicht alles immer verstehen. Aber was er schreibt, kapieren wir. Auch wenn man immer eine besondere Tiefenschärfe für seine Geschichten braucht.
Nun ist Roland Buckenmaier 60 Jahre alt geworden. Sechzig!
Gefeiert ja, aber halbhälenga. Unter den Rathaus-Arkaden. Im Nagolder Rathaus hat er vor vielen Jahren seine Anka geheiratet. Klug und an seiner Seite auch als Korrektiv tätig. Einige seiner Freunde und Wegbegleiter waren dabei.
Sekt mit Orange. Der Bordeaux aus dem Hirrlinger Keller hat den Weg über den Neckar nicht geschafft. Dafür er. Mit Familie, den drei Kindern samt Anhang hat er hier zu Nagold die Auftaktveranstaltung zum Sechzigsten zelebriert. Denn auch im Rathauscafé hat er einen sehr erfolgreichen Horchposten. Lieber "Rob", bleib weiter dran.
